Urteil in Kiew
Hochverrat! Ex-Präsident Janukowitsch verurteilt
Knapp fünf Jahre nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch ist der ehemaligen ukrainische Staatschef am Donnerstag in seiner Abwesenheit wegen Hochverrats und Beihilfe zur Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Russland verurteilt worden. Der 68-Jährige hält sich seit 2014 in Russland auf. Das Strafausmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Ganz gleich wie dieses ausschauen wird, es ist unwahrscheinlich, dass Janukowitsch je eine ukrainische Zelle betreten wird.
Janukowitsch hatte die Ex-Sowjetrepublik ab 2010 regiert. Prowestliche Proteste führten schließlich zu seinem Sturz im Februar 2014. Bei den Auseinandersetzungen wurden Demonstranten und Polizisten durch Schusswaffen getötet. Es sei erwiesen, dass er Russland Beihilfe zur Führung eines Angriffskrieges geleistet habe, urteilte der Richter am Donnerstag ukrainischen Medien zufolge.
Verteidigung spricht von politisch motiviertem Prozess
Janukowitsch äußerte sich im seit Mai 2017 laufenden Prozess per Videobefragung. Seine Verteidiger betonten, dass es sich um ein politisch motivierten Prozess gehandelt habe. Vor Gericht sagten auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sowie Ex-Regierungschef Arseni Jazenjuk aus.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es ist das erste Verfahren gegen ein ehemaliges Staatsoberhaupt in der Ukraine.
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