WKO-Chefin Hummer:

„Keinerlei Verständnis für die schwarzen Schafe!“

Entkriminalisierung von kleinen Fehlern in den Betrieben aufgrund der Regelflut, aber absolut kein Verständnis für schwarze Schafe, die systematisch betrügen: Das ist die Position von Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer (ÖVP) zum kürzlich aufgedeckten Abgaben- und Sozialbetrug im großen Stil in Linz.

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Eine Million Euro Schaden durch hinterzogene Abgaben und erschlichene Sozialleistungen haben Führung und ein Großteil der Belegschaft einer getarnten Personalleasingfirma in Linz allein im Jahr 2017 angerichtet. Die Finanzpolizei hat diesen dreisten Fall, wie berichtet, aufgedeckt.

3,06 Milliarden € Pfusch-Wertschöpfung
„Pfusch-Experte“ Friedrich Schneider bettet diesen Fall in den größeren Rahmen ein. Demnach kam die Schattenwirtschaft in Oberösterreich im Vorjahr auf 3,06 Milliarden Euro Wertschöpfung, davon 38 Prozent im Bau, wo die Arbeitskosten anteilig besonders hoch sind. „Dadurch fällt der Staat in Österreich ungefähr um 200 bis 250 Millionen Euro an Steuern und Sozialabgaben um.“ Allerdings gilt das so nur unter der Annahme, dass die offizielle Wirtschaft diese Aufträge abarbeiten würde, wenn es keinen Pfusch gäbe.

Ganze Branchen werden geschädigt
Für betrügerische schwarze Schafe hat Kammerpräsidentin Doris Hummer absolut kein Verständnis: „Das ist nicht nur ein Schaden für die Finanz oder für den Staatshaushalt, es ist auch ein Schaden für den Wirtschaftsstandort. Da werden ganze Branchen geschädigt und Preise zerstört - und dann wackeln woanders die Arbeitsplätze.“

Entkriminalisierung von kleinen Fehlern nötig
Für die Entkriminalisierung kleiner Fehler in den Betrieben tritt Hummer aber ein: „Wenn wir einfachere und klarere Regeln haben, dann ist es auch leichter, diese einzuhalten“, sagt die Wirtschaftsvertreterin.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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