Schneedruck Schuld:

Kritisches Jahr für den Wald in Oberösterreich

Oberösterreich
19.01.2019 13:00
Borkenkäfer, Dürre, Sturm – und jetzt der Schneedruck. Im heimischen Forst kracht es gewaltig! Nach einem Schaden von 1,25 Millionen Festmeter im Vorjahr hat Schneedruck nun 200.000 Festmeter vernichtet. Und die Tür aufgemacht für Sturm und Borkenkäfer. Landesforstdirektorin Elfriede Moser macht sich große Sorgen, auch um die Bauern, die unter Druck stehen, oft unter Lebensgefahr das Schadholz aufarbeiten.

„OÖ Krone“: Schon im Vorjahr war der Wald ein Dauerthema.

Elfriede Moser: Und wird es heuer wieder sein. Es gibt vier Feinde für den Wald: Sturm, Dürre, Schneedruck und Schädlinge – bei der Fichte der Borkenkäfer. Und alles kommt jetzt zusammen. Dazu noch das Eschentriebsterben.

„OÖ Krone“: Während der Schneedruck-Tage hieß es, es seien nur Einzelbäume betroffen.

Elfriede Moser: Dafür überall und in großer Zahl. Und diese Löcher im Wald sind Angriffspunkte für Stürme. Dazu bekommen Stämme, die jetzt plötzlich frei stehen im Sommer einen Sonnenbrand, werden geschwächt. Die abgerissenen Bäume sind für die Borkenkäfer wie ein Magnet und von hier fliegen sie aus und befallen auch gesunde Pflanzen. Die sind von der Dürre ohnehin geschwächt.

„OÖ Krone“: Gibt’s Gegenstrategien?

Elfriede Moser: Vom Katastrophenfonds gibt’s jetzt Förderungen – je nach Erschwernis – zwischen 1500 und 2000 Euro pro Hektar. Dazu kommen Landesmittel zur Aufarbeitung und um die Kahlflächen wieder aufzuforsten.

„OÖ Krone“: Aber nicht wieder mit Fichten-Monokulturen.

Elfriede Moser: Langfristig ist ein Umbau der Forste auf einen Mischwald notwendig. Auch in höheren Lagen, denn der Borkenkäfer drängt jedes Jahr höher hinauf, auch in bisher scheinbar geschützte Lagen.

„OÖ Krone“: Im Vorjahr gab’s in Oberösterreichs Wäldern eine Häufung tödlicher Unfälle.

Elfriede Moser: Wir fürchten, die Serie hält an, weil im Wald viel zu tun ist. Wir raten dringend zur Vorsicht, Verwendung von Schutzausrüstung und die Beauftragung von Profis.

Interview: Markus Schütz, Kronen Zeitung

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