Der Canisibus ist der Suppenbus der Caritas. Unterwegs in Wien, um Menschen, die auf der Straße leben, mit einem Teller warmer Suppe zu versorgen. Ein Initiative, die ohne Freiwillige nicht möglich wäre.
Salz und Pfeffer. Wie zwei kleine Pokale werden bei jedem Halt die Streuer auf eine umgedrehte Kiste gestellt. Sie sind heute Nacht begehrt. Freiwillige Helfer machen dieses Projekt möglich, kochen Suppe, bringen diese bedürftigen Menschen. Zwei Busse sind unterwegs, machen an acht Stationen halt, jeden Abend, 365 Tage im Jahr. Vinka fährt jeden Donnerstag mit dem Bus - seit 15 Jahren! Sie kennt die Klienten und weiß um die Nöte der Menschen. „Egal wie stark die Suppe gewürzt ist, es wird nachgewürzt.“ Viel Pfeffer. Der wärmt. Und wer auf der Straße lebt, spürt auch wenig, nicht nur der Geschmacksinn leidet unter diesem Leben. Aber anders geht‘s manchmal nicht mehr. Weil keine Kraft da ist, kein Mut, keine Chance, auch kein Wille. Weil die Krankheit, die Sucht, das Schicksal, die Wut größer sind.
Harry war vier Monate im Spital, heute kommt er zum ersten Mal wieder zum Bus. Er wird heute auf der Straße schlafen, trotz bitterer Kälte. Martin hat einen Schlafsack. Die Parkinson-Erkrankung zeichnet ihn, er kann den Teller warme Suppe nicht mehr halten, trinkt deshalb aus einer Flasche. In eine der Notunterkünfte zu kommen, das schafft er trotzdem nicht. „Ich komme mit den Menschen nicht zurecht“, meint er.Ja, mit den Menschen zurechtkommen. Mit der Welt zurechtkommen. Das ist auch eine eigene Meisterschaft! Der Bus fährt weiter, zur nächsten Station. Wie gut, dass es ihn gibt!
Infos: caritas-wien.at/canisibus
Caritas-Kältetelefone und Hotlines
Ob Suppen kochen, Anrufe beim Kältetelefon annehmen, bedürftige Menschen medizinisch versorgen oder Wärmestuben organisieren - alleine bei der Caritas in Wien sind derzeit rund 750 Freiwillige in der Winternothilfe im Einsatz. Sie helfen, wie zahlreiche andere Ehrenamtliche in ganz Österreich, dabei, dass in unserem Land möglichst niemand auf der Straße erfrieren muss.
Wien: 01/ 480 45 53 (0-24 Uhr)
Eisenstadt: 0676/ 837 303 22 (8-22 Uhr)
Steiermark: 0676/ 880 15 111 (19-24 Uhr)
Kärnten: 0463/39 60 60 (20-6 Uhr) oder Tagesstätte Eggerheim: 0463/ 555 60 38 (8-18 Uhr)
Salzburg: 0676/ 848 210 651 (Mo-Fr 0-24 Uhr, Wochenende 14-8 Uhr am Folgetag)
Tirol: 0512/21 447 (0-24 Uhr)
Vorarlberg: 05522/ 200 1700 (8-12 und 13-16 Uhr). Notschlafstelle Jahnplatz Feldkirch: 05522/ 200 1200 (16.30-8 Uhr)
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