„Alles versuchen“

Aus für Fan-Märsche? Rapid-Präsident kämpferisch

Fußball National
11.01.2019 06:49

Keine Fan-Märsche mehr? Rapid-Präsident Michael Krammer wollte diese Ankündigung von Polizei-Präsident Gerhard Pürstl am Donnerstagabend „einmal zur Kenntnis nehmen“. Das letzte Wort ist in dieser Causa - zumindest aus Krammers Blickwinkel - noch nicht gesprochen. Er wolle „für unsere Anhängerschaft alles versuchen“, um den Stopp doch noch zu stoppen.

Flächendeckende Rauchschwaden, martialisch inszeniertes Marschieren zu zackigen Trommel-Rhythmen, dazu Fahnen, Doppelhalter: Inzwischen hat es in der organisierten Fanszene - oft kritisch beäugte - Tradition, vor wichtigen Auswärtsmatches der eigenen Mannschaft in der jeweiligen Innenstadt auf grelle und laute Weise Flagge zu zeigen. „Corteos“, wie die Fanmärsche genannt werden, enden direkt vorm Stadion, dann geht der Support drinnen weiter.

Im Zuge des jüngsten Wiener Derbys geriet ein solcher Corteo außer Kontrolle, meint die Polizei. Schon in der Stadt waren im Zuge des Rapid-Fan-Marsches zur Generali Arena, dem Heimstadion von Erzrivale Austria Wien, dokumentierter Weise etliche Schneebälle gegen Hausfassaden und Fensterscheiben geflogen. Unmittelbar vor dem Stadion dann wurden Schneebälle und andere Gegenstände auf die darunter liegende A23 geworfen. Es folgten: die berüchtigte „Einkesselung“ von 1.300 Rapid-Fans, schwere (Folter-)Vorwürfe aus Hütteldorf gegen die Polizei und am Donnerstag letztlich ein Gipfeltreffen zwischen Rapid- und Polizei-Präsident.

Krammer: „Märsche weiter ermöglichen“
Letzterer, Gerhard Pürstl, teilte Rapid-Boss Krammer darin mit, derartige „Corteos“ künftig polizeilich nicht mehr zu genehmigen. Was bei Rapid erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe stößt, gilt doch die viel zitierte Fankultur in Hütteldorf als hohes Gut. So wolle man sich im Kampf um die Fanmärsche noch nicht geschlagen geben, wie Rapid-Präsident Krammer via Aussendung wissen lässt: „Hier gibt es aber viele offene Fragen, sowohl aus rechtlicher als auch organisatorischer Sicht, und daher lässt sich nicht seriös voraussagen, wie dies in Zukunft vonstattengehen kann. Natürlich werden wir alles versuchen, unserer Anhängerschaft diese fast schon traditionelle Zugangsmöglichkeit zu einem Spiel - wie dies in den letzten Jahren in ganz Europa wie Hamburg, Amsterdam und in vielen Städten mehr problemlos möglich war - weiter zu ermöglichen.“

„Absolut unverhältnismäßig“
Grundsätzlich berichtet Krammer von einem „sehr konstruktiven“ Gespräch mit Pürstl. Inhaltlich dürfte man sich allerdings kaum aufeinander zubewegt haben. „Aus meiner Sicht bleibt es dabei, dass die Vorgangsweise absolut unverhältnismäßig war, aber wurde hier zugesichert, dass dies durch zuständige Gremien wie die Volksanwaltschaft in den nächsten Wochen noch eingehend evaluiert wird.“

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(Bild: KMM)



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