Drei Jahre Haft drohen

Kugelbomben-Drama: Verkäufer stellte sich

Oberösterreich
05.01.2019 10:45

Das wichtigste Puzzleteil in der tödlichen Silvester-Tragödie um David M. (17) aus dem oberösterreichischen Eberschwang ist geklärt. Jener Pyrotechniker, der dem HTL-Schüler die verbotene Kugelbombe überließ, stellte sich nun. Gegen den 54-Jährigen aus dem Großraum Linz wird Anklage erhoben.

Da der Fahndungdruck zu groß wurde, sei der Mann aus dem Großraum Linz zur Polizei gekommen und habe sich gestellt, teilte die Staatsanwaltschaft Ried mit.

Mit Familie befreundet
Der Mann ist ein lizenzierter Verkäufer für Feuerwerkskörper und verkaufte in den vergangenen Jahren auch regelmäßig vor Silvester im Heimatort des Opfers seine Produkte. „Dabei waren aber immer nur Feuerwerkskörper der Kategorie F1 und F2 zu erwerben“, so Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried. Der Jugendliche kannte den Händler daher und bat für vergangenen Silvester um etwas „Stärkeres“.

Der Händler gab bei der Einvernahme an, dass er sich vom Jugendlichen letztendlich breitschlagen lassen und ihm sieben Kugelbomben der Kategorie F4 verkauft habe. Der Jugendliche habe sich die Pyrotechnikartikel aus einem Katalog ausgesucht und die Bomben wurden ihm dann in einer verschlossenen Schachtel kurz vor Silvester nach Hause geliefert.

Eine dieser Bomben traf David bei einem missglückten Abschussversuch im Gesicht, tötete den Schüler. Der tödliche Unfall ist auf einen „Anwendungsfehler“ des 17-jährigen Opfers beim Zünden der größten Kugelbombe zurückzuführen, bestätigt das seit Freitagabend dem Staatsanwaltschaft vorliegende Gutachten. Offenbar hatte der Bursch die Wucht der Rakete unterschätzt, die laut Analyse mit 80 Metern pro Sekunde - was 288 km/h entspricht - in die Höhe schoss. Der Teenager, der sie gezündet hatte, „befand sich mit dem Oberkörper in der Flugbahn“.

Drei Jahre Haft drohen
Der Pyrotechniker muss mit einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung rechnen, es drohen bis zu drei Jahre Haft. Die Ermittlungen seien abgeschlossen, der Sachverhalt sei aufgeklärt, hieß es.

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