Rückzug aus Syrien

Werden US-Truppen Kurden ihre Waffen überlassen?

Ausland
29.12.2018 08:04

Hochrangige US-Militärs wollen Insidern zufolge beim Abzug aus Syrien kurdischen Kämpfern die bereitgestellten Waffen behalten lassen. Eine entsprechende Empfehlung werde als Teil der Abzugspläne diskutiert, sagten drei US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Die Lage rund um die strategisch wichtige Stadt Manbidsch bleibt indes angespannt.

Hintergrund seien die anhaltenden Gefechte gegen den sogenannten Islamischen Staat. „Der Kampf ist noch nicht vorbei“, sagte einer der Insider. „Wir können nicht einfach damit anfangen, die Waffen zurückzuverlangen.“ Die Überlegungen seien allerdings noch in einem frühen Stadium, hieß es weiter. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen worden.

Türkei erwartet, dass auch Waffen in die USA zurückkehren
Zu den Rüstungsgütern könnten panzerbrechende Waffen und gepanzerte Fahrzeuge gehören. Die Türkei erwartet von den USA, dass die US-Waffen mit dem Abzug der amerikanischen Soldaten Syrien verlassen.

Das US-Präsidialamt nahm zu den Angaben nicht Stellung. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums lehnte unter Hinweis auf die noch laufenden Diskussionen einen Kommentar ab.Die USA hatten Mitte Dezember angekündigt, ihre Soldaten aus Syrien abzuziehen. Präsident Donald Trump erklärte zur Begründung, der IS sei besiegt. Zu Weihnachten schilderte er in einem Tweet, dass ihm sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan versichert habe, alles „auszurotten“ was vom IS noch übrig sei.

Die US-Soldaten hatten die kurdischen YPG-Kämpfer gegen die Islamisten unterstützt. Die türkische Regierung bezeichnet die Kurden-Miliz als Terrorgruppe und Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.

US-Rückzug löste Kettenreaktion aus
Der geplante Rückzug der US-Truppen hat bereits vor der tatsächlichen Durchführung eine Kettenreaktion mit enormem Gefahrenpotenzial ausgelöst. Nachdem die Türkei Vorbereitungen für eine Offensive gegen die syrischen Kurden in und um Manbidsch traf, riefen diese die Truppen von Staatschef Bashar al-Assad zur Hilfe. Die syrische Armee marschierte infolgedessen am Freitag in der strategisch wichtigen Stadt ein. Man garantiere „volle Sicherheit für alle syrischen Bürger und andere, die sich in der Region aufhalten“, teilte die Armee mit.

Türkeis Präsident Erdogan betonte am Freitag zwar, dass die Gebiete um die nördlich gelegene Stadt zu Syrien gehörten. Aber: „Unser Ziel ist es, der YPG eine Lektion zu erteilen und wir sind gewillt, dies zu tun.“

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