Lungenerkrankung

Keine Hilfe für Asbest-Opfer

Kärnten
26.12.2018 22:47
Asbest galt lange als „Wunderfaser“. Viele Arbeiter, die vor Jahrzehnten mit dem gefährlichen Arbeitsstoff in Berührung kamen, sind inzwischen an den Folgen verstorben oder leiden heute schwer. Einer der Erkrankten ist Meinhard Felfernig aus Klein St. Paul. Eine Entschädigung wird ihm allerdings verwehrt.

In den späten Sechzigerjahren hatte Felfernig, wie viele andere Arbeiter, mit den giftigen Fasern im damaligen Rohrwerk im Görtschitztal zu tun. Der Klein St. Pauler hat Waggons ausgeräumt. „Dann habe ich die Asbest-Säcke ausgeleert – ohne Atemschutz. Das gab es damals nicht “, schildert der heute 69-Jährige. Einer seiner zwei Brüder sei an den Folgen der Lungenkrankheit Asbestose verstorben, beim zweiten Bruder bestehe Asbestoseverdacht, heißt es.

Entschädigung verwehrt
Auch bei Meinhard Felfernig wurde 2017 die Krankheit diagnostiziert. Eine Entschädigung von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt gibt es für den Görtschitztaler allerdings nicht. „Eine Asbeststaub-Lungenerkrankung gilt nur dann als entschädigungspflichtige Berufskrankheit, wenn sie eine Leistungsminderung von Atmung oder Kreislauf verursacht“, heißt es im ablehnenden Bescheid der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt. Obwohl Felfernig über starke Luftnot und Kreislauf-Beschwerden klagt, wird ihm eine Entschädigung verwehrt.

Auf Nachfrage bei der AUVA heißt es lapidar: „Leider verbieten uns die datenschutzrechtlichen Bestimmungen, zu konkreten Personen Stellung zu nehmen.“ Eine allgemein gehaltene Anfrage zu dem Thema blieb unbeantwortet.

Felfernig will dennoch nicht aufgeben und kündigt an, weiter zu kämpfen: „Ich lasse mich nicht abfertigen wie die anderen!“

Thomas Leitner
Thomas Leitner
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