"So-called Chaos"

Alanis: Wenn aus Wut Zufriedenheit wird

Als Alanis Morissette 1995 mit ihrem Mega-Album "Jagged little Pill" auf den Plan trat, wurde sie mit einem Schlag zum Vorbild für eine ganze Generation von jungen (und auch älteren) Mädchen. Seitdem sind 9 Jahre vergangen und aus der Angry Woman ist inzwischen ein Happy Girl geworden - wie man am neuen Album "So-called Chaos" nachhören kann.

Gleich vorweg: das Neue am Album findet sichweder im Stil noch in der Instrumentierung, sondern in den Textenund in der Grundstimmung des Albums. Während Alanis auf ihrenersten Alben durch die Bank über ihre mehr oder weniger negativepersönliche Befindlichkeit parliert hat, geht es die Kanadierinjetzt wesentlich entspannter und positiv gestimmter an. Hier bekommenwir eine in sich ruhende Frau zu hören.
 
Vom musikalischen Standpunkt bleibt zu sagen, dass"So-called Chaos" eine Mischung aus allen bisherigen Alanis-Albenist. Rockige Gitarren hier, indische Einflüsse da, verzerrteLyrics und unrhythmische Passagen eingestreut - kennen wir allesschon und macht schließlich auch ihren unverwechselbarenSound aus.
 
Am besten ist Alanis aber nach wie vor, wenn siedie angry woman raushängen und die Gitarren lärmen lässt,wie am Opener "Eight Easy Steps": How to mistrust the onesyou supposedly love the most, how to pretend you're fine and don'tneed help from anyone, how to feel worthles unless you're servingor helping someone - I'll teach you all this in eighty easy steps.
 
Der zweite ganz starke Song am Album ist der Titeltrack"So-called Chaos" - eine Mischung aus lauten Gitarren, elektronischenund indischen Einflüssen. Genial ist vor allem die Hooklinebeim Refrain - absolut radiountauglich aber geil!
 
Fazit: Außer der Vorabsingle "Everything"kaum ein Hit fürs Radio dabei, aber genau deshalb gibt's8,5 von 10 Selbsterkenntnispunkten.