Trotz US-Massenmorden

Österreich Nummer 1 im US-Waffenhandel

Ausland
28.11.2018 09:05

Der Pistolenhersteller Glock spielt gerne mit seinem amerikanischen Image und ist mittlerweile nicht mehr aus den Vereinigten Staaten wegzudenken. Dass ausgerechnet das kleine Land Östereich hinter dem Exportschlager steckt, ist dort weniger bekannt. Allein im Jahr 2017 wurden 1,3 Millionen Faustfeuerwaffen in die USA geschickt.

Wenn es darum geht, den unersättlichen US-amerikanischen Appetit auf Schusswaffen zu stillen, stehen Waffenhersteller aus Übersee hoch im Kurs. Laut einer Analyse von Bloomberg News stammen etwa drei von zehn in den USA zum Verkauf stehenden Feuerwaffen aus dem Ausland. Der wichtigste Exporteur für Faustfeuerwaffen: die österreichische Firma Glock. Allein vergangenes Jahr lieferte das Waffenunternehmen 1,3 Millionen Stück in die USA. Auch die Waffenunternehmen Taurus aus Brasilien und Beretta aus Italien stehen als Exportschlager hoch im Kurs.

US-Waffenmarkt als zentraler Anker
Ohne den US-amerikanischen Waffenmarkt würden einige dieser Unternehmen jedoch schwere Zeiten erleben. Glock legt seinen Jahresumsatz zwar nicht offen, eine kürzlich eingereichte Klage gibt allerdings Aufschluss über die Bedeutung des US-Marktes für das österreichische Unternehmen. Kein Wunder: Die Waffenkontrollen in Europa sind weitaus strenger als die in Amerika.

„Made in Austria“ als Qualitätsprodukt
„Die Europäer verkaufen Waffen an die Amerikaner, die man in Europa nicht haben darf“, sagt Iain Overton, Direktor der in London ansässigen Lobbying-Gruppe Action on Armed Violence. „Die Leute hier sehen keine Ironie darin, hier Waffen zu machen und sie in die USA zu schicken“, sagt er weiter. Hinzu kommt, dass Europa in den USA dafür bekannt ist, Waffen „guter Qualität“ herzustellen. Beispielsweise ist die Glock 17, die als bestverkaufte Pistole der Welt gilt, wegen ihres geringen Gewichts, ihrer Zuverlässigkeit und der überdurchschnittlichen Magazinkapazität von 17 Schuss im Standardmagazin sehr beliebt ist.


Doch nicht nur bei der Exekutive - zwei Drittel aller US-Polizisten sind mit Pistolen des Kärntner Herstellers, der im US-Bundesstaat Georgia auch eine Produktionsstätte hat, ausgerüstet -, sondern auch bei Amokläufern und Terrororganisationen wie etwa dem IS sind die Waffen „Made in Austria“ äußerst beliebt.

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