Sexismus-Fail in SPÖ:

„Will mir die nicht in Horizontaler vorstellen“

Tirol
22.11.2018 11:23

Zwei Tage vor dem SPÖ-Bundesparteitag sorgt ein hochrangiger roter Politiker mit einer sexistischen Wortspende für Wirbel. „Jetzt will ich mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen“, sagte Georg Dornauer, designierter Chef der Tiroler SPÖ, in der jüngsten Landtagssitzung. Sein Sager bezog sich auf Gabriele Fischer, Soziallandesrätin der Grünen, die krankheitsbedingt an der Sitzung nicht teilnehmen konnte. Wie ein Original-Videoausschnitt (siehe oben) aus der Sitzung zeigt, genieren sich selbst Dornauers Parteikollegen für dessen verbale Entgleisung. 

„Ich glaube, sie hat irgendeine Angina, wenn ich richtig informiert bin. Sie schaut mir zu, Grüß Gott“, sagte Dornauer süffisant in der Sitzung am vergangenen Donnerstag in Richtung der grünen Landesrätin. Als der Sager mit der „Horizontalen“, mit dem Dornauer wohl auf die Krankheit Fischers anspielen wollte, fiel, brach Unruhe im Saal aus.

Zwischen Fremdschämen und verschmitztem Lächeln
Elisabeth Blanik, am Montag als SPÖ-Landeschefin überraschend zurückgetreten, stieß Dornauer mit der Hand in die Hüfte und schlug wenig später ihre Hände zusammen - ein deutlicher Ausdruck von Fremdschämen. Dennoch hatte sie zwischendurch sogar ein Schmunzeln auf den Lippen. Eine Reihe dahinter vergrub SPÖ-Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl ihr Gesicht in ihren Händen. Doch auch sie konnte sich einen Lacher nicht verkneifen. 

Bis dato kam seitens der SPÖ Tirol noch keine offizielle Stellungnahme zu diesem Sager.  

Erinnerungen an Sexismus-Skandal rund um Wiener SPÖ-Bezirksrat
Es ist nicht das erste Mal, dass ein österreichischer Politiker mit einem Sexismus-Fail für Wirbel sorgt. Ende Mai 2017 zog der Wiener Bezirksrat Götz Schrage auf Facebook Vergleiche zwischen der damaligen ÖVP-Generalsekretärin und jetzigen Ministerin Elisabeth Köstinger und „jungen Damen der ÖVP Innere Stadt der frühen 80er-Jahre, die mit mir schliefen“.

Ein Shitstorm im Internet war die Folge. Rücktrittsaufforderungen wurden laut, doch Schrage durfte bleiben. Er entschuldigte sich wenig später bei Köstinger. Ein halbes Jahr später sagte er in der „Presse“: „Ich habe einen schlechten Scherz über eine mächtige Frau gemacht und fand ihn im Nachhinein fetzendeppert.“

ÖVP warf Dönmez nach sexistischer Wortspende raus
Für die bisher letzte sexistische Wortspende eines Politikers sorgte der damalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete Efgani Dönmez Anfang September.

Wie berichtet, hatte Dönmez auf die Frage, wie die SPD-Politikerin Sawsan Chebli „jemals Staatssekretärin werden konnte“, geantwortet: „Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du ja eine Antwort.“ Kurz darauf wurde Dönmez aus dem Parlamentsklub der ÖVP geworfen.

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