"Nicht willkommen"

USA erwägen Rückzug aus dem Irak

Nachrichten
14.05.2004 20:08
Es sei ein Ding der Unmöglichkeit, in einem Land zu bleiben, in dem man nicht willkommen ist, sagte der US-Zivilverwalter im Irak, Paul Bremer am Freitag in Bagdad. Aus diesem Grund dachte er laut über einen Rückzug der US-Truppen aus dem außer Kontrolle geratenen Land nach. Der Abzug werde aber nur dann stattfinden, wenn dies die neue irakische Übergangsregierung auch wünsche...
Nachdem schon Spanien nach den verheerendenBombenanschlägen von Madrid seine Soldaten aus dem Irak abgezogenhat, überlegen nun auch die USA, ihre Truppen nach Hausezu holen. Wie Zivilverwalter Paul Bremer am Freitagnachmittagverlautbaren ließ, wird der Rückzug allerdings nurdann stattfinden, falls die noch zu schaffende irakische Übergangsregierungdies verlange. Bremer fügte hinzu: "Ich glaube nicht, dassdas passieren wird, aber wir bleiben natürlich nicht in Ländern,in denen wir nicht willkommen sind."
 
Zahlreiche Tote bei heftigen Kämpfen
Unterdessen hat sich die Lage in Iraks Schiitenprovinzenweiter zugespitzt. Bei Kämpfen zwischen Milizionärendes radikalen Predigers Muktada el Sadr und Besatzungssoldatenin den heiligen Städten Nadschaf und Kerbela starben nachAngaben von Krankenhausärzten mindestens zehn Menschen, etwadie Hälfte von ihnen Zivilisten. Rund 40 Iraker seien verletztworden. Milizionäre der "Mahdi-Armee" besetzten in der vonitalienischen Truppen kontrollierten südirakischen StadtNasirija öffentliche Gebäude.
 
Schiiten auf dem Vormarsch
Zuvor hatte ein Vertreter El Sadrs in Nasirija dieAnhänger des radikalen Geistlichen zum "Dschihad" (HeiligerKrieg) aufgerufen. Die Besatzungsarmee müsse Nasirija verlassen,sagte er nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera.Bewaffnete Schiiten hätten die Provinzverwaltung und mehrerePolizeistationen unter ihre Kontrolle gebracht, berichtete derSender weiter.
 
Soldat will Details zum Folter-Skandalnennen
Im Skandal um die Misshandlung irakischer Gefangenerwill sich einer der sieben beschuldigten US-Soldaten schuldigbekennen und gegen seine mutmaßlichen Mittäter aussagen.Jeremy Sivits habe den Ermittlern darüber hinaus genau aufgelistet,wie die Gefangenen beispielsweise durch Schläge bis zur Bewusstlosigkeitmisshandelt worden seien, berichtete die Tageszeitung "WashingtonPost" am Freitag. Auch für zwei weitere der sieben Angeklagtenbeginnt in der kommenden Woche der Prozess.
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