Fund im Schwarzen Meer

Ältestes intaktes Schiffswrack der Welt entdeckt

Wissenschaft
23.10.2018 14:47

Rund 80 Kilometer vor der Küste von Bulgarien haben Forscher im Schwarzen Meer das bis dato älteste vollständig erhaltene Schiffswrack gefunden. Es handelt sich dabei um ein 23 Meter langes Schiff aus dem antiken Griechenland, das vor rund 2400 Jahren während eines Sturms gesunken ist.

Das 2400 Jahre alte griechische Schiffswrack liegt in zwei Kilometern Tiefe. (Bild: Black Sea MAP/EEF Expeditions)
Das 2400 Jahre alte griechische Schiffswrack liegt in zwei Kilometern Tiefe.

Entdeckt wurde das Wrack von einem Team des Black Sea Maritime Archaeological Project mithilfe eines Unterwasserroboters in einer Tiefe von 2000 Metern unter dem Meeresspiegel. Sowohl der Mast als auch die Ruder und die Sitzbänke des Schiffes seien noch erhalten, berichten die Forscher um Expeditionsleiter Jon Adams von der Universität im britischen Southampton. Dass das Wrack derart gut erhalten ist, liege an den Bedingungen - der Dunkelheit und dem niedrigen Sauerstoffgehalt des Wassers am Meeresgrund, so die Experten.

Mit diesem Unterwasser-Roboter wurde das Schiffswrack entdeckt. (Bild: Black Sea MAP/Martin Hartley)
Mit diesem Unterwasser-Roboter wurde das Schiffswrack entdeckt.

Mit Radiokarbonmethode untersucht
Ein kleines Stück des Schiffes habe man mit der sogenannten Radiokarbonmethode untersucht und so herausgefunden, dass es sich um das „älteste bekannte intakte Schiffswrack der Menschheitsgeschichte“ handle, so die Forscher. Es dürfte sich um einen Typ von Handelsschiff handeln, wie er bis dato nur von Abbildungen auf antiken griechischen Vasen (Bild unten) bekannt war. Vom Fund erhofft man sich neue Aufschlüsse über den Schiffsbau und die Seefahrerei in der Antike.

(Bild: Wikipedia/British Museum (gemeinfrei))

Schiff vermutlich in Sturm gesunken
 
Laut Expeditionsleiter Adams sank das Schiff, das sowohl mit einem Segel als auch mit Rudern ausgerüstet war, 400 vor Christus wahrscheinlich in einem Sturm, weil die vermutlich 15- bis 25-köpfige Mannschaft nicht in der Lage war, das Wasser schnell genug aus dem Schiff zu schöpfen. Die sterblichen Überreste der Männer würden sich wohl im umgebenden Sediment befinden, sofern sie nicht komplett von Bakterien zersetzt wurden.

Mit diesem Schiff ist das Team des Black Sea Maritime Archaeological Project unterwegs. (Bild: YouTube.com)
Mit diesem Schiff ist das Team des Black Sea Maritime Archaeological Project unterwegs.

In drei Jahren 60 Wracks gefunden
 
Um geophysikalisch die Veränderungen durch Klima- und Umwelteinflüsse zu erkunden, untersuchen die Forscher des Black Sea Maritime Archaeology Project bereits seit drei Jahren den Meeresgrund im Schwarzen Meer und stießen dabei auch auf rund 60 Schiffswracks aus mehreren historischen Epochen.

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