Fusions-Beschluss:

„Überfall“ auf die Spitäler in Steyr und Kirchdorf

Oberösterreich
14.10.2018 15:00

Der Name wird kompliziert, alles Andere soll besser werden: Die Landesspitäler-Holding Gespag wird ihre Spitäler in Steyr und Kirchdorf zum „Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr Kirchdorf“ zusammenführen. Grün-Politikerin Ulrike Schwarz nennt den Aufsichtsratsbeschluss „überfallsartig“.

In der Aufsichtsratssitzung am Freitagnachmittag hat die Geschäftsführung der Gespag ihre Pläne zur Zusammenführung der beiden Spitäler in Steyr und Kirchdorf zum „Pyhrn Eisenwurzen Klinikum Steyr Kirchdorf“ präsentiert und dafür die Zustimmung erhalten.

Zusammen 860 Betten und 2300 Mitarbeiter
Die Zusammenführung zu einem Klinikum mit zwei Standorten wird demzufolge mit 1. Jänner 2020 umgesetzt, bis dahin läuft das Projekt zur Vorbereitung und Umsetzung. Das neue Pyhrn- Eisenwurzen Klinikum wird über 860 Betten verfügen und rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

Grüne Aufsichtsrätin stimmte dagegen
Die Gesundheitssprecherin der Grünen. Ulrike Schwarz, sitzt auch im gespag-Aufsichtsrat - und stimmte dagegen: „Diese Entscheidung mit dem Ziel, Kostendämpfungspotenziale zu heben und eine Leistungsabstimmung zu forcieren, wurde überfallsartig getroffen, ohne einen Diskussionsprozess zuzulassen und genauere Fakten auf den Tisch zu legen“, begründet sie das. Ihre Forderung: „Es muss vorher mit den MitarbeiterInnen, ExpertInnen und auch den niedergelassenen ÄrztInnen diskutiert werden, damit es zu keiner Verschlechterung der Versorgungssituation kommt.“

Beide Spitäler werden intensiv eingebunden
Die Gespag-Vorsände Karl Lehner und Harald Schöffl sehen das anders. Sie sagen: „Die beiden Spitäler werden intensiv in die Neugestaltung des gemeinsamen Klinikums miteingebunden. „Bereits am Montagnachmittag finden an beiden Spitalsstandorten Informationsveranstaltungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt, wo wir sie über das Projekt selbst, den Projektzeitplan und die weiteren Schritte detailliert informieren werden.“

Was wird mit der regionalen Versorgung?
“Wird eine so weitreichende Entscheidung so überfallsartig getroffen, besteht die Gefahr, dass es letztlich zu einer Verschlechterung der Versorgungssicherheit in der Region kommt„ kritisiert die grüne Gesundheitssprecherin. Auch das sieht der gespag-Vorstand anders: “Wir sind davon überzeugt, dass es uns damit gelingt, in Zeiten der Fokussierung auf Zentrumsmedizin und Leistungsabstimmungen unter den Spitälern, die regionale Gesundheitsversorgung mit den beiden Spitalsstandorten langfristig abzusichern und als Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr Kirchdorf sowohl als Arbeitgeber als auch als Lehrkrankenhaus aller Ausbildungsbereiche attraktiv zu sein."

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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