
Der Grillgeruch lag auch noch weiter weg in der Nase, die Rauchschwaden waren von Weitem zu sehen. Jetzt musste das Strandcafé an der Alten Donau in Wien zusperren. Wegen einer Klage eines Anrainers sollen 70 Mitarbeiter mit 11. Oktober ihren Job verlieren. Das Gericht entschied für den Schutz der Nachbarn.
Das Hickhack um das „Ripperl-Großlokal“ mit 264 Sitzplätzen direkt am Wasser ist um eine Facette reicher. Im Vorjahr wurde das Restaurant umgebaut, die Grillküche mit einer „Hightech-Anlage zur Abluftreinigung“ ausgestattet und im Juni wiedereröffnet. Laut Betreiber wurde die Anlage „laufend optimiert, um die Immissionen möglichst gering zu halten“, und alles getan, um die „Nachbarn zu schützen“.
„Luft- und Filteranlagen verbessern“
Das Landesverwaltungsgericht sah das anders. Die Richter entschieden im Juni 2018, dass ein neuer Antrag auf Erteilung der Betriebsanlagengenehmigung gestellt werden muss - und ohne Genehmigung kein Betrieb. Die Strandcafé GmbH hat das Restaurant mit 10. September vorübergehend geschlossen, um „Luft- und Filteranlagen“ weiter zu verbessern. Die 70 Mitarbeiter wurden beim Arbeitsmarktservice angemeldet.
Ob und wann die Gastrostätte wieder aufsperrt, ist derzeit aber noch offen. Das Strandcafé hat an der Alten Donau eine lange Tradition. 1921 eröffnet, ist es bis heute für seine Ripperln bekannt. Sein Aussehen änderte sich durch Umgestaltungen im Laufe der Zeit natürlich immer wieder.
Alex Schönherr und Michael Pommer, Kronen Zeitung
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).