Herzlose Tierquälerei

Zoo in Japan schließt und lässt Delfin zurück

Ausland
01.09.2018 08:22

Als ein Zoo in Japan aufgrund sinkender Besucherzahlen Anfang des Jahres schließen muss, wurden zahlreiche Tiere einfach zurückgelassen. Besonders herzzerreißend sind die Aufnahmen der Delfin-Dame mit dem Spitznamen „Honey“, die ihr Dasein einsam und allein in einem kleinen Becken fristen muss. Zahlreiche weitere Tiere, darunter Hunderte Fische und Reptilien, teilen das Schicksal des traurigen Meeresbewohners.

Nach dem schweren Erdbeben und der nuklearen Katastrophe in Fukushima im Jahr 2011 blieben die Besucher im Inubousaki Marine Park aus - der Zoo warf diesen Jänner schließlich das Handtuch. Viele Tiere verblieben allerdings im Park. Auch wenn sie von Mitarbeitern regelmäßig gefüttert werden, deckten Tierschützer auf, dass die Haltungsbedingungen grauenhaft sind.

Risse auf Rücken stammen von Sonnenbrand
„Honey“ dreht einsam ihre Runden in einem winzigen Pool, auf ihrem Rücken sieht man Risse in der Haut. Laut Animals Rights Center sollen diese Wunden von einem Sonnenbrand stammen: Durch eine Krankheit könnte sich Gas im Körper des Tümmlers gebildet haben, das Tier dadurch nicht tauchen können. „Ihre Haut dürfte durch die Sonneneinstrahlung geschädigt worden sein, weil sie nicht unter Wasser schwimmen kann“, wird ein Experte zitiert.

Das Wasser in dem Delfinbecken ist dreckig. Davon abgesehen ist „Honey“ auch von Einsamkeit geplagt: Delfine leben normalerweise in Gruppen und leiden stark unter Einzelhaltung. Die Tümmler-Dame habe daher ein stereotypes Verhalten entwickelt, senkt beispielsweise ihren Kopf langsam aus dem Wasser und lässt ihn wieder sinken. Der Aufschrei in sozialen Netzen unter dem Hashtag #savehoney ist groß.

Doku zeigt: Delfin-Wilderer richteten regelmäßig Blutbad in Bucht an
„Honey“ dürfte als Jungtier der Wildnis entrissen worden sein, in der berühmt-berüchtigten Taiji-Bucht, die in dem Oscar-prämierte Dokumentarfilm „Die Bucht“ thematisiert wird. Darin wird das brutale Abschlachten und Einfangen von Delfinen gezeigt, die in dem Meerbecken zusammengetrieben und für den Verzehr als Delikatesse getötet werden.

Den 48 Pinguinen, die im verlassenen Zoo zurückgeblieben sind, geht es nicht besser als „Honey“. Die Tiere sehen staubig aus, das Gehege ist dreckig und verwahrlost. Der Putz bröckelt von den Fassaden der Gebäude.

Auswildern im Fall von „Honey“ eher nicht möglich
Die Tierschützer von Animals Rights Center fordern, dass „Honey“ nicht in die Wildnis ausgesetzt wird, sondern in ein Schutzzentrum für Meeresbewohner kommt. Würde sie ausgesetzt, würde sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder jener Delfingruppe anschließen, von der sie als Jungtier getrennt wurde. Die Gefahr wäre groß, dass sie von Wilderern erneut in die Taiji-Bucht getrieben und abgeschlachtet wird.

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