Sommerbilanz

Volksbegehren als Alarmplan für Klimaschutz

Oberösterreich
31.08.2018 09:00

Viele Extremwerte prägten den heurigen Super-Sommer, das zeigt eine Bilanz, die Umweltlandesrat Rudi Anschober nun vorstellte. Für ihn ein Grund mehr, mit Hochdruck am Klimaplan zu arbeiten, den die EU von Österreich fordert. Tut die Bundesregierung nichts, will er als Alarmplan über ein Volksbegehren diskutieren.

„Unser Planet ist krank, und wir müssen ihm die richtige Medizin geben“, stellte Umweltlandesrat Rudi Anschober klar, dass ein Klimaplan mit konkreten Maßnahmen, wie ihn die EU ohnehin von Österreich bis Jahresende einfordert, unumgänglich ist. Bei einem Klimagipfel in Linz am 17. Oktober werden Top-Forscher aus ganz Europa den Ernst der Lage noch einmal darlegen: „Wir werden uns bei den Verhandlungen zum Klimaplan intensiv einbringen und Druck auf die Bundesregierung machen“, so Anschober. Sollten keine ausreichenden Maßnahmen beschlossen werden, will er ein Volksbegehren anregen.

Dieses Klima-Ultimatum fußt nicht nur auf Langzeitprognosen, die den Klimawandel bestätigen, sondern auch auf der verheerenden Sommer-Bilanz.

Drittwärmster Sommer seit Messbeginn
Der August lag neuerlich um 4,2 Grad über dem langjährigen Mittel, der Sommer war insgesamt der drittwärmste seit Beginn der Messungen. In Kremsmünster etwa gab es 29 Hitzetage mit über 30 Grad Celsius - fünf Hitzetage wären normal! Bei den Sommertagen (über 25 Grad) zeigen sich ähnliche Werte: In Linz gab es heuer deren 90, wobei 56 der Durchschnitt sind. Die viel diskutierte Trockenheit traf vor allem den Zentralraum und das Innviertel, wo etwa in Ried nur 36,8 Prozent des üblichen Niederschlags fielen. Durch den Klimawandel verursachte stabilere Wetterlagen lösen immer häufiger Hitzewellen wie jene dieses Sommers aus.

Linz Teil von Klimaprojekt
Mehr Grün in der Innenstadt, auch auf Dächern und Fassaden, zusätzliche Wasserflächen oder hell gestaltete Gebäude könnten dazu beitragen, so genannte städtische Hitzeinseln zu verhindern oder zumindest zu lindern. Genau untersuchen soll das bis 2020 das Umweltmanagement der Stadt Linz im Rahmen des EU-Projekts CLARITY.

Keine Klimaanlagen
Neben Linz wird auch in den Städten Neapel in Italien sowie in Stockholm und Jönköping in Schweden getestet. Die verschiedenen Ergebnisse und Vorschläge werden gesammelt und ausgewertet. Es geht dabei ausschließlich um sanfte Maßnahmen, da das Einbauen von Klimaanlagen zwar Linderung verschafft, doch erst recht die Erderwärmung steigen lässt.

Städte sind bei Hitzewellen besonders stark betroffen, da durch die starke Bebauung die Temperatur auch in der Nacht hoch bleibt und zu Tropennächten führt. Die Versiegelung von weiteren Flächen zulasten von Parks verschärft dieses Problem. Umweltstadträtin Eva Schobesberger von den Grünen will deshalb auf jeden Fall das städtische Grün ausbauen.

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