Inzwischen sei dort bereits ein Gehweg mit akustischem Blindenleitsignal eingebaut worden, hieß es seitens der ÖBB. Weiters sei geplant, im Bereich der S-Bahn-Haltestelle Leit-Streifen am Boden zu montieren. Derzeit sei es dafür zu kalt. Sobald die Temperaturen wieder steigen, werde das Leitsystem angebracht, wurde betont.
Begleitservice am Ostbahnhof angedacht
Auf den Bahnsteigen sei dies nicht vorgesehen, weil es sich um eine bestehende Anlage handle. Ein im Bahnsteig eingelassenes Leitsystem gebe es nur bei neu errichteten Stationen. Ein solches in alten Bahnhöfen zu schaffen, wäre laut ÖBB zu aufwendig. Allerdings werde überlegt, wieder einen Begleitservice anzubieten - den es bereits am Südbahnhof gegeben habe. Bei den Bundesbahnen wird nicht ausgeschlossen, dass es sogar eine Begleitung bis zur S-Bahn geben könnte.
Infobox: Verwirrung herrscht rund um Wiener Ostbahnhof
Bei der Begehung durch die Blinden- und Sehbehindertenorganisationen wurden auch scharfkantige Baustellentafeln entdeckt. Diese befinden sich laut ÖBB auf einem Weg, den es ohnehin bald nicht mehr geben wird: Er gehört ab Jänner zum Baustellenbereich und wird abgesperrt.
Teilnehmer der Begehung waren demnach rund 15 sehbehinderte und blinde Menschen mit Begleitung sowie eine Trainerin für Orientierung und Mobilität des Blindenverbandes, wobei einige die Ostbahn täglich benutzen würden. Die Betroffenen wurden dabei in einer mehr als einstündigen Führung sowohl von dort befindlichen Öffi-Haltestellen der Straßenbahnlinien O, D und 18 sowie der S-Bahn-Station Südbahnhof zum unweit gelegenen Provisorium geführt.
S-Bahn-Verspätungen wegen defekter Weiche
Durch die bevorstehenden Abbrucharbeiten im Bereich des Südbahnhofs und des damit verbundenen Lärms werde sich die Situation künftig wohl noch verschlechtern, befürchtet das Gremium. Die Verbände fordern nun einen Begleitdienst für Sehbehinderte durch ÖBB-oder Wiener-Linien-Personal sowie Gespräche mit Vertretern der Stadt Wien und der Bundesbahnen, um bauliche und verkehrstechnische Verbesserungen zu erarbeiten.
Eine defekte Weiche sorgte zudem am Mittwoch für Verspätungen auf Österreichs meistbefahrener Schnellbahnstrecke. Zwischen den Stationen Rennweg und Matzleinsdorfer Platz konnten die Züge von 6.30 bis 8.30 Uhr nur eingleisig verkehren. Dies führte laut ÖBB dazu, dass einige Garnituren aus dem Planverkehr genommen werden mussten - es kam zu Verspätungen von zehn bis 20 Minuten.
Grüne kritisieren Vorrang für Autos am Hauptbahnhof-Gelände
Kritik gab es am Mittwoch auch für den künftigen Hauptbahnhof, der auf dem Südbahnhof-Gelände errichtet wird. Die Wiener Grünen warfen der Stadt vor, im umliegenden neuen Wohn- und Büroviertel dem Autoverkehr erneut Vorrang zu geben, anstatt auf ökologisch nachhaltige Mobilität zu setzen. Anstatt der geplanten Dauerparkplätze und engen Fahrradspuren sollte es wenige zentrale Gemeinschaftsgaragen, Car-Sharing-Standorte sowie Straßen nach dem Shared-Space-Prinzip mit Vorrang für Fußgänger geben, so die Forderungen der Grünen.
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