Prozess in Innsbruck

Nach Falle von Carabinieri flog Waffen-Arsenal auf

Tirol
15.08.2018 10:10

Ein verdeckter Ermittler, der sich auch als Waffenliebhaber ausgab, wurde im Vorjahr einem Tiroler (48) in Italien zum Verhängnis. Mit zwei Pistolen und einem zerlegten Maschinengewehr im Kofferraum wurde der Oberländer aus dem Verkehr gefischt. Bei der Hausdurchsuchung fand man beim nun in Innsbruck angeklagten Mann ein ganzes Waffenarsenal aus dem Ersten Weltkrieg...

„Ich habe mit fünf Jahren meine erste Patrone gefunden. Seitdem bin ich leidenschaftlicher Sammler, Herr Rat. Das wurde mir von meinem Vater und Großvater in die Wiege gelegt“, erklärte der 48-Jährige am Dienstag am Innsbrucker Landesgericht. „Aber ich habe immer geschaut, dass die Sachen nicht scharf sind. Ich hätte ja meine Familie oder mich nie in Gefahr gebracht.“ Der zweifache Familienvater bestritt auch, sich jemals Gedanken über mögliche Verbote gemacht zu haben. „Die Waffen sind ja allesamt nicht mehr funktionsfähig und zudem überall rostig.“

Kriegswaffen waren im Kofferraum versteckt
Doch dann stellte ein Carabinieri dem im Oberland lebenden Mann eine verhängnisvolle Falle. „Ich hatte die Absicht, die Waffen mit dem vermeintlichen Sammler in Italien zu tauschen“, so der Tiroler. „Ich wollte mich auch erkundigen, ob sie in Italien verboten sind. Aber er meinte, dass alles passen würde.“ Bei einer Verkehrskontrolle im Stadtzentrum von Cormòns, im Nordosten Italiens, schnappte die Falle schließlich zu. Denn die Beamten fanden im Kofferraum die Kriegswaffen aus dem Ersten Weltkrieg. „Ich wurde verhaftet und saß ein Monat lang mit Mördern, Schwerverbrechern und Mafiosi im Gefängnis. Es war einfach die Hölle für mich“, schilderte der Angeklagte.

Unmengen an Granaten und Luftminen gehortet
Bei der Hausdurchsuchung in Tirol stießen die Ermittler dann auf weitere Waffen und Unmengen an verschiedensten Granaten, Luftminen und Sprengstoffladungen. „Alles Bodenfunde“, versuchte der Angeklagte die Sachen klein zu reden. Um herauszufinden, ob es sich bei den sichergestellten Gegenständen um Kriegsmaterial oder verbotene Waffen handelt, wurde der Prozess vertagt.

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