Archäologen vermuten:

Homo erectus starb aus, weil er ein Faulpelz war

Wissenschaft
13.08.2018 15:42

Der Homo erectus gilt als Vorfahr des modernen Menschen, benutzte Feuer und ging jagen. Dennoch ist er ausgestorben. Wie Forscher jetzt herausgefunden haben, dürfe der Grund dafür ziemlich trivial gewesen sein: Der Urmensch war einfach zu faul.

Ein Forscherteam aus Australien vermutet, dass sich der Urmensch nicht schnell genug an die sich ändernden Umweltbedingungen anpassen konnte. Vor allem wenn es um die Fertigung von Werkzeugen ging, soll der Homo erectus die „Strategie des minimalen Aufwands“ verfolgt haben, heißt es in der neuen Studie der Australian National University - und diese Taktik führte in eine Sackgasse.

Warum abmühen?
Laut der Studie befand sich in direkter Umgebung einer von den Forschern untersuchten Lagerstätte der Frühmenschen eine Felsnase, die hochwertiges Gestein bot und mit dem der Homo erectus perfekt Werkzeug herstellen hätte können. „Aber statt die kurze Strecke auf den Hügel zu gehen, haben sie einfach das benutzt, was von selbst herunterrollte“, sagte Ceri Shipto, der an der Studie mitarbeitete. „Es wirkt nicht so, als hätten sie sich besonders angestrengt“, so Shipto.

Frühe Vertreter des modernen Menschen und auch der Neandertaler hingegen waren fleißiger und hätten sogar sehr weite Wege auf sich genommen und hohe Berge erklommen, um an hochwertiges Gestein zu kommen.

Nicht nur zu faul, auch zu konservativ
Die Archäologen fanden außerdem heraus, dass der Homo erectus kaum in der Lage war, sich an die verändernden Umweltbedingungen anzupassen. „Sie waren nicht nur faul, sondern auch konservativ“, sagt Shipton. Sedimentproben hätten gezeigt, dass die Frühmenschen an ihren Werkzeugen und alten Rastplätzen festhielten, obwohl sich ihre Umwelt dramatisch änderte. „Es gab überhaupt keinen Fortschritt", sagt Shipton.

Ob der Homo erectus nun tatsächlich zu faul war, oder ob er aufgrund seines geringen Hirnvolumens nicht in der Lage war, schnell genug auf Umweltbedingungen zu reagieren, ist nicht noch nicht vollständig geklärt.

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