Plöckenpass

„Wir sind kein Kriegsmuseum!“

Bergkrone
13.08.2018 06:00

Der Erste Weltkrieg hinterließ in den Bergen viele Wege und Stellungen. Die „Dolomitenfreunde“ machen daraus ehrenamtlich „Friedenswege“ .

Der Wiener Professor Walther Schaumann (†) war viel in den Bergen unterwegs und hatte 1972 die Idee, mit Hilfe von Freiwilligen die alten Frontsteige als „Friedenswege“ wieder instand zusetzen. „Es war die Geburtsstunde der Dolomitenfreunde“, erzählt die Kötschacherin Karin Schmid. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Dolomitenfreunde viel geleistet, mehr als 300 Kilometer Wege in den Dolomiten und Karnischen sowie ein Freilichtmuseum auf dem Monte Piano gebaut, aber auch mit dem Alpenverein mehrere Schutzhütten in den Karnischen Alpen errichtet und selbst der beliebte Karnische Höhenweg geht auf die Arbeit der Freiwilligen zurück, welche mit ihrer Tätigkeit in den Bergen einfach die schreckliche Kriegsgeschichte nicht in Vergessenheit geraten lassen.

Seit Jahren ist der Kleine Pal auf dem Plöckenpass das Haupteinsatzgebiet der Dolomitenfreunde. „Damals im Ersten Weltkrieg war diese Region bitter umkämpft“, erinnert Schmid, die auch das Museum „1915 - 1918 vom Ortler bis zur Adria“ leitet, das im Rathaus in Kötschach-Mauthen untergebracht ist. „Wir sind kein Kriegsmuseum.“ Geschichte wird jedenfalls lebendig, wenn man mit Karin nach dem Museumsbesuch auf dem Kleinen Pal unterwegs ist, wo Freiwillige aus 20 Nationen unzählige Stellungen und andere historische Objekte wieder begehbar gemacht haben. Schmid: „Man sieht auch, dass auf der engsten Stelle die Soldaten in ihren Gräben nur 15 Meter von einander entfernt waren.“ Das Museum und der Kleine Pal sind auf alle Fälle einen Besuch wert und ideal, um etwa Schülern unsere Geschichte näher zu bringen. Auch das Bundesheer unterstützt deshalb das Projekt.

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