Messung in Milchstraße

Schwarzes Loch bestätigt die Relativitätstheorie

Wissenschaft
26.07.2018 16:56

Im Zentrum der Milchstraße haben Astronomen eine weitere Bestätigung für Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie gefunden: Mithilfe des Very Large Telescope (VLT) am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile konnten sie erstmals die sogenannte Gravitations-Rotverschiebung nachweisen. Die Animation (siehe Video oben) zeigt, wie sich die Farbe eines Sterns namens S2 leicht zum Rot hin verschiebt.

Ein Team um Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München hatte dafür mit dem VLT (Bild unten) den Stern S2 ins Visier genommen und genau verfolgt, wie er das der Erde am nächsten gelegene supermassereiche Schwarze Loch, das sich in 26.000 Lichtjahren Entfernung im Zentrum unserer Heimatgalaxie befindet, passierte.

Dieses Schwerkraftmonster, dessen Masse vier Millionen Mal so groß ist wie die der Sonne, ist von einer kleinen Gruppe von Sternen umgeben, die es mit hoher Geschwindigkeit umkreisen. Diese extreme Umgebung - das stärkste Gravitationsfeld in unserer Galaxis - macht es zum perfekten Ort, um die Gravitationsphysik zu erforschen und insbesondere Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie zu testen, schreiben Forscher im Fachblatt „Astronomy & Astrophysics“.

Farbe des Sterns veschiebt sich leicht zum Rot hin 
Die neuen Messungen zeigen deutlich einen Effekt, der als Gravitationsrotverschiebung bezeichnet wird. Das Licht des Sterns S2 wird durch das sehr starke Gravitationsfeld des Schwarzen Lochs auf längere Wellenlängen gestreckt. Die Änderung der Wellenlänge von S2 stimme genau mit der von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie vorhergesagten überein, so die Forscher. Dieses lang ersehnte Ergebnis sei der Höhepunkt einer 26-jährigen Beobachtungskampagne mit den Teleskopen der ESO in Chile.

Österreich seit Juli 2008 ESO-Mitglied
Die Europäische Südsternwarte (European Southern Observatory, kurz ESO) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung. Die ESO, die 1962 gegründet wurde, um auch europäischen Astronomen Beobachtungsmöglichkeiten am Südsternhimmel zu verschaffen, hat 15 Mitgliedsländer, zu denen seit dem Juli 2008 auch Österreich gehört. Hinzu kommen das Gastland Chile und Australien als strategischer Partner.

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