Ein Bischof, der seine Axt vom Falkenstein herab warf, den Teufel austrickste, viele Wunder erwirkte und zu dem Wallfahrer an jenen See pilgern, der seinen Namen trägt!
Vom heiligen Wolfgang und unserem schönen Wolfgangsee ist die Rede... Von seinem Leben erzählen 24 Schautafeln am letzten Abschnitt eines alten, von mystischen Kraftplätzen gesäumten Pilgerwegs, der von Fürnberg bei St. Gilgen auf den Falkenstein und von dort hinab zur Kirche des Heiligen nach Sankt Wolfgang führt - Gehzeit rund zwei Stunden.
Höhle am Falkenstein
Wolfgang war erst zwei Jahre Bischof von Regensburg, als er sich im Jahr 976 aus Gram über den kriegerischen Aufstand von Herzog Heinrich, dem Zänker, gegen Kaiser Otto II. erst in das Kloster Mondsee und von dort weiter in eine Einsiedelei auf dem hoch über dem Abersee, dem heutigen Wolfgangsee, gelegenen Falkenstein zurückzog.
Wenn die Glocke dreimal läutet, geht ein Wunsch in Erfüllung
„In einer Höhle führte er ein strenges Leben“, erzählt Wolfgangsee Tourismus-Chef Hans Wieser an jenem Platz, an dem seit 1626 eine kleine Kirche steht: Die Falkenstein-Kapelle mit dem steinernen „Wolfgangibett“, das - dem 1052 von Papst Leo IX. Heiliggesprochenen - der Legende nach als Lager diente. In der Pilger und Wallfahrer betend verharren und zwei Dinge tun: Sie zwängen sich durch den alles Übel abstreifenden „Durchkriechstein“ und sie ziehen einmal fest am Glockenstrang - wenn die Glocke dreimal läutet, geht ein Wunsch in Erfüllung
Quelle mit heilendem Wasser
Hier, am Falkenstein, vollbrachte der Heilige eines seiner Wunder - er stieß seinen Stab gegen einen Felsen, aus dem eine Quelle mit heilendem Wasser entsprang.
Axt, Kirche und ein Wolf
Und vom Falkenstein warf er seine Axt mit dem Gelübde ins Tal, an jenem Ort, wo er sie finde, eine Kirche zu bauen. Mit Hilfe des Teufels, der dafür das erste Lebewesen haben wollte, das das Gotteshaus betrat. Der heilige Wolfgang schickte einen Wolf, mit dem der Teufel fuchsteufelswild durch die Kirchendecke flog.
Sein Tod in Pupping
Nach sieben Jahren in der Einöde kehrte der Begründer von Sankt Wolfgang als Bischof nach Regensburg zurück, sein wundersames Leben endete am 31. Oktober anno 994 in der Kirche von Pupping bei Eferding.
Von Pilgern und Wundern
Seit Jahrhunderten zieht die dem heiligen Wolfgang geweihte Kirche von St. Wolfgang Pilger und Wallfahrer an. Diese beten nach vielen Mühen vor dem prachtvollen Altar von Michael Pacher den Heiligen an und erbitten manches. Von der „schönen Taffel“ des Altars schwärmte 1493 der schlesische Ritter Heinrich von Zedlitz, als er am Rückweg von Jerusalem hier innehielt.
Mirakelbuch erzählt von geheiltem Mädchen
Ein Mirakelbuch von 1599 erzählt von jährlich 100.000 Pilgern und von über 400 Wundern, die ihnen widerfahren sein sollen. So soll ein Mädchen aus Sierning von einer wilden Sau „derart zerbissen und zerrissen worden sein, dass es eynem Menschen nicht mehr gleichsah.“ Dem Heiligen sei Dank, sie wurde gesund und auch schön.
Pilgern auch per E-Bike möglich
Der klassische Pilgerweg führt vom Dom in Regensburg, in dem die Gebeine des Heiligen ruhen, nach St. Wolfgang. Die 300 Kilometer können neuerdings auch per E-Bike erpilgert werden.
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