Unfassbare Praktiken

Tierarzt pflanzte Welpen Heroin für Schmuggel ein

Ausland
02.05.2018 08:48

Eine Mitteilung der New Yorker Behörden sorgt nicht nur in den Vereinigten Staaten für Entsetzen: Ein US-Tierarzt venezolanischer Abstammung steht in der Ostküstenmetropole vor Gericht, weil er im Auftrag eines kolumbianischen Drogenkartells Hundewelpen für den Drogenschmuggel Heroin eingepflanzt hat. Der 38-Jährige war 2015 von Fahndern der US-Anti-Drogen-Behörde DEA in Spanien verhaftet worden und wurde nun an die USA ausgeliefert. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Laut dem zuständigen Staatsanwalt Richard Donoghue habe der Tierarzt Andres Lopez Elorza für ein kolumbianisches Drogensyndikat in Medellin gearbeitet und mit flüssigem Heroin gefüllte Päckchen in die Bäuche von Welpen eingepflanzt, bevor die Hunde von Kolumbien in die USA transportiert worden seien. Dort sei das Heroin wieder herausoperiert worden. Nach Angaben der „New York Times“ seien mehrere Hunde an den Folgen der Prozedur gestorben. Donoghue sagte am Dienstag in New York, der Mann sei nicht nur ein Drogenschmuggler, er habe auch den Schwur von Tierärzten gebrochen, Tierleid zu verhindern.

„Unmenschliche Herzlosigkeit“
Die DEA teilte mit, eine Untersuchung vor zwölf Jahren habe diese „unmenschliche Herzlosigkeit“ im Drogenschmuggel aufgedeckt. Seit damals war seitens der Drogenbekämpfungsbehörde und der kolumbianischen Behörden ermittelt worden. Elorza wurde in der Angelegenheit 2015 von US-Beamten in Madrid festgenommen und wartete seitdem im Gefängnis auf seine Auslieferung in die USA. Die Überstellung erfolgte schließlich am Montag, der 38-Jährige wurde am John F. Kennedy Airport von der Polizei in Empfang genommen und am Dienstag erstmals dem Richter vorgeführt. Elorza drohen im Fall einer Verurteilung mindestens zehn Jahre Haft - doch auch eine lebenslange Haftstrafe ist möglich.

„Besonders abscheulicher Fall“
„Drogenschmuggler sind teuflische Genies, was ihre ruchlose Tätigkeit anbelangt“, sagte der für den Fall verantwortliche DEA-Beamte James Hunt am Dienstag vor Medienvertretern, „und dieser Fall war besonders abscheulich.“ Bereits 2006 seien in der Angelegenheit 22 Kolumbianer bei einer Razzia festgenommen und wegen des Schmuggels von mehr als 60 Kilogramm Heroin, unter anderem in den Bäuchen von Welpen, in die USA verurteilt worden. Nach der Razzia sei der Tierarzt untergetaucht. Die Drogen seien von einem Dealer-Netzwerk, das von New York bis Miami reichte, an den Mann gebracht worden.

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