Zehn Tote in Israel

Springflut-Drama: Warnung der Polizei ignoriert

Ausland
27.04.2018 08:28

Nach sintflutartigen Niederschlägen und schweren Überschwemmungen in Israel sind am Donnerstag bei einem Ausflug von 25 Jugendlichen im Alter von 17 und 18 Jahren in einem Wüstental zehn der Teenager von einer Flutwelle in den Tod gerissen worden. Wer die Verantwortung für das schwere Unglück trägt und wer den Schülern einer Einrichtung in Tel Aviv, die junge Menschen auf den Armeedienst vorbereitet, die Genehmigung erteilt hat, sich trotz Warnungen vor möglichen Sturzfluten in das Tal zu begeben, ist noch unklar.  

Laut Medienberichten seien die Opfer in der Arava-Senke von Wassermassen mitgerissen worden. 15 Personen, die sich auf einer Erhebung in dem tiefen Tal mit sehr steilen Hängen befanden, konnten gerettet werden, einige hatten Verletzungen erlitten. Die Leiche einer junge Frau, die nach dem Drama noch als vermisst gegolten hatte, wurde in der Nacht auf Freitag von Einsatzkräften des Militärs, der Polizei und anderer Organisationen geborgen. 

Die Gruppe sei von der Springflut überrascht worden, als sie in einer Schlucht im Bereich des Flusses Zafit unterwegs war, erzählte einer der Überlebenden der „Times of Israel“. Seine Mitschüler seien von der rund drei Meter hohen Welle mitgerissen worden.

Polizei warnte ausdrücklich vor Gefahren
Insgesamt kamen neun junge Frauen und ein junger Mann ums Leben. Drei Mitarbeiter der Organisation Bnei Zion, der Einrichtung in Tel Aviv, wurden festgenommen und werden nun befragt, wie die israelische Polizei am Freitag mitteilte. Nach wie vor sei unklar, warum die Gruppe den Ausflug unternommen hatte, obwohl die Polizei angesichts der Wetterlage ausdrücklich vor den Gefahren gewarnt hatte.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte nach der Tragödie mit: „Israel trauert über den Verlust vielversprechender junger Leben, die bei der Katastrophe in der Arava-Wüste jäh beendet wurden.“

Überschwemmungen und Erdrutsche in weiten Teilen des Landes
Nach den schweren Überschwemmungen und Erdrutschen in ganz Israel und besonders in der Negevwüste sowie am Toten Meer sind viele Straßen gesperrt worden. Der Flughafen von Eilat am Roten Meer wurde geschlossen, weil sich der Schlamm auf der Landebahn ausgebreitet hatte. Im Zentrum von Tel Aviv mussten Fußgänger in manchen Straßen knietief durchs Wasser waten. In der Negevwüste war bereits am Mittwoch ein 17-jähriger Beduine ertrunken, im Westjordanland starb eine junge Palästinenserin.

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