Kunden verärgert

Sparkus als Erfolg – ÖBB hungern Kärnten weiter aus

Kärnten
10.10.2009 16:08
Die ÖBB schaffen es, einen Sparkurs noch als Erfolg zu verkaufen. So wird die Fast-Einstellung des Güterverkehrs ins Gailtal als „Vorzeigemodell“ angepriesen. Und dass man nur noch mit dem Bus nach Venedig kommt, die Salzburg-Route angeknabbert wurde und der Zug nach Wien oft Verspätung hat, sei leider so.

Der Schienengüterverkehr nach Kötschach-Mauthen stand bereits knapp vor dem völligen Aus, wie Kärntens ÖBB–Sprecher Christoph Posch bestätigt. Aber es gäbe nun eine gute Nachricht für die betroffenen Sägewerks- und Schrottbetriebe: „Wir haben mit ihnen gemeinsam vereinbart, dass wir nach Bedarf gebündelte Transporte durchführen können.“ Klappt das, kann man die Verlegung des Güterverkehrs auf die Straße verhindern. Posch: „Wir wollen ja weiter Bahnverbindungen anbieten; hohe Kosten und unrentable Strecken zwingen uns aber manchmal zu solch drastischen Schritten.“

Italiener kappen Züge
So gibt es auch auf der Linie von Kärnten nach Salzburg Einsparungen. Dass dazu jetzt auch noch überraschend die Tagesfahrten nach Venedig gestrichen wurden, sei allerdings die Schuld der Italiener. „Sie wollen sich aus dem internationalen Verkehr zurückziehen und kappen viele Züge. Dafür können wir nichts“, ärgert sich auch Posch. Die ÖBB bieten aber als Ersatz im Zwei-Stunden-Takt die Schnellbusse in die Lagunenstadt an.

Aus dem Takt ist oftmals die Wien-Route: alte Zugsgarnituren, wenig Personal, Verspätungen von bis zu einer halben Stunde sind da keine Seltenheit. Und ein Fahrplan, der überarbeitet werden müsste. Denn wer etwa vor 10 Uhr einen Geschäftstermin in der Landeshauptstadt hat, für den ist die Bahn kaum eine Alternative. Derzeit müssen Kärntner nach dem Unfallchaos am Südbahnhof für Fahrten nach Wien sowieso 15 Minuten mehr einplanen.

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"
Symbolbild

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