Krematoriums-Streit

Kirche macht Stadt bei Einäscherungen Konkurrenz

Oberösterreich
10.10.2009 09:37
Drei Wochen vor Allerheiligen will die Linzer Stadtpfarre den Stadtvätern überraschend Konkurrenz machen: Die kirchliche Gottesacker-Stiftung plant auf ihrem St. Barbara-Friedhof ein eigenes Krematorium, obwohl die Kapazität im Urnenhain angeblich ausreicht. 70 Prozent der Verstorbenen werden eingeäschert.

„Es ist für die Hinterbliebenen und Trauergäste wichtig, dass die ganze Zeremonie in unserer Verabschiedungshalle stattfinden kann – und nicht das Auto mit dem Sarg wegfahren muss“, begründet Monsignore Reinhold Kern als Vorsitzender des Stiftungsrates das Bauansuchen: Auf das Dach der Halle soll ein transparentes Krematorium gesetzt werden – ohne Schlot.

Modernste Technik, minimale Abgase. Diese Investition amortisiere sich laut einer Wirtschaftlichkeitsprüfung der Diözesanfinanzkammer schnell. Denn die Linz AG verrechnet 400 Euro für eine Einäscherung in ihren drei Verbrennungskammern. „Die reichen vollkommen“, heißt es im Rathaus, während die Stadtpfarre die Beschwerden der Bestatter über lange Wartezeiten und Transportwege kennt.

Der Monsignore zerstreut auch die Bedenken der Politik in puncto Immissionen und Ideologie: Die Rauchgase würden natürlich gereinigt, die Auseinandersetzung um Einäscherung und Auferstehung sei längst beendet. Es gibt bereits hundert Urnengräber am Gottesacker.

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