Gerichtsentscheid
Berlusconi muss 750 Mio. Euro an Konkurrent zahlen
Das Geld soll De Benedettis Holding CIR für ein Gerichtsurteil aus dem Jahr 1991 entschädigen, mit dem Berlusconis Fininvest die Kontrolle über Mondadori erhielt. Ein Strafgericht hatte Jahre später geurteilt, dass der damalige Richterspruch "gekauft" worden war - Berlusconi wurde wegen Verjährung jedoch nie dafür belangt.
Schwerer finanzieller Schlag
Obwohl das jüngste Zivilurteil keinen Einfluss auf Berlusconis Kontrolle über Mondadori hat, ist es für Fininvest ein schwerer finanzieller Schlag. Die Tochter des Ministerpräsidenten, Marina Berlusconi, kündigte als Konzern-Vorsitzende umgehend Berufung an.
Gleichzeitig will sie mit einer einstweiligen Verfügung erreichen, dass Fininvest den Schadensersatz nicht - wie im italienischen Recht üblich - sofort zahlen muss. Das Urteil sei "zutiefst ungerecht", Fininvest habe sich immer "korrekt" verhalten.
De Benedetti: "Gerechtigkeit 20 Jahre nach Betrug"
De Benedetti begrüßte dagegen das Urteil. "Fast 20 Jahre, nachdem unser Konzern durch Betrug um die Kontrolle von Mondadori gebracht wurde, wird uns wenigstens zivilrechtlich Gerechtigkeit zuteil", erklärte er.
Mit der Übernahme von Mondadori erhielt Berlusconi die Kontrolle über eine Reihe einflussreicher Zeitungen und Wochenmagazine. Seinem Widersacher gehören die Zeitung "La Repubblica" sowie die Wochenzeitung "L'Espresso". Sie zählen zu den wenigen Berlusconi-kritischen Medien in Italien.
Fininvest hält Berlusconi-Imperium
Fininvest, eine Abkürzung für "Finanziaria Investimento", hält Berlusconi-Firmen wie Mediaset (TV-Sender), Mediolanum (Bank und Versicherung), Medusa Film (Filmproduktion) und die Anteile des Premierministers am AC Mailand. Berlusconi gründete sie 1978.
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