Im "Goldrausch"

Soldaten bewachen wertvolle Römer-Schätze

Die Entdeckung des größten Römerlagers des Landes nahe Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) ruft Abenteurer auf den Plan, die – „bewaffnet“ mit Metalldetektoren – wertvolle Münzen und weitere historische Fundstücke aufspüren wollen. Jetzt bewachen Soldaten das riesige Ausgrabungsgelände.

Der Fund sorgte für Aufsehen, nicht nur in der Fachwelt: Nach der Entdeckung einer römischen Siedlung rund um Lutzmannsburg im vergangenen Jahr stießen nun, wie berichtet, Archäologen nahe dem Ortsteil Strebersdorf auf drei Militärlager von anno dazumal. Das erste davon ist laut Experten sogar älter als das bekannte Legionslager in Carnuntum bei Petronell (Niederösterreich), das um 50 nach Christus gegründet worden war. „Die Größe und Bedeutung des Römer-Stützpunktes im Burgenland ist vergleichbar mit Flavia Solva in der Steiermark oder Virunum in Kärnten“, betont Dr. Stefan Groh, Leiter der Grabungen.

Sensationelle Fundstücke
Neben mehr als 2.000 wertvollen Münzen wurden weitere 80 sensationelle Fundstücke für die Geschichtsforschung bereits gesichert. So beweisen Teile einer Pferdeausrüstung römischer Reiter, dass einst eine Kavallerieeinheit namens Ala Pannoniorum in Strebersdorf stationiert war. Historische Erkenntnisse, die private Schatzjäger anlocken.

Abenteurer im "Goldrausch"
Im „Goldrausch“ durchkämen sie mit Metalldetektoren und Sonden das weitläufige Gelände, um antike Kostbarkeiten aufzustöbern. Bei den Behörden schrillen die Alarmglocken: „Schon zu Beginn der Ausgrabungen tauchten die ersten Abenteurer auf.“

Soldaten bewachen die Fundstätte
Wie im Filmhit „Indiana Jones“ sollen jetzt Soldaten die noch unter der Erde verborgenen Schätze vor Räubern schützen. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erklärt Bezirkshauptmann Klaus Trummer. Ab sofort ist das Bundesheer Tag und Nacht im frühren Römer-Reich auf Patrouille.

von Karl Grammer, Kronen Zeitung