Pascal Erlachner

Schwuler Fußball-Schiedsrichter outet sich!

Sport
09.01.2018 17:38

Pascal Erlachner ist ein Schweizer Spitzenschiedsrichter, der auch schon in der österreichischen Bundesliga pfiff und bis Dezember weitgehend unbekannt war. Doch dann kam das Outing des 37-Jährigen (Video oben) und die Welt veränderte sich für den jungen Mann. Er sagt: "Ich hab es früher mit Frauen probiert, mit ihnen geschlafen." Jetzt ist er aber der erste Mann im Schweizer Spitzenfußball, der sich outete. Hut ab!  

„Ich habe es früher mit Frauen versucht. Ich habe mit ihnen geschlafen, ich habe mir nicht erlaubt, schwul zu sein.“ Das sagt Erlachner im Film „Ich, der Schiedsrichter und Tabubrecher“, der kürzlich über ihn gedrecht wurde. Er ist der erste Mann im Schweizer Spitzenfussball, der noch während seiner Profi-Karriere sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekennt.

Dass er schwul ist, wussten alle, die ihn besser kennen. Seitdem er mit seinem Partner liiert ist, überlegte er den Schritt an die Öffentlichkeit. Pascal Erlachner weiß: Homosexualität ist im Männersport das letzte Tabu, deshalb ist es sein Ziel, mit dem Outing "jungen Fußballern und Schiedsrichtern zu ermöglichen, dass sie sehen, dass es auch anders geht, dass es möglich ist, ein bisschen mutig zu sein und einen anderen Weg zu wählen“.  Das Doppelleben, das er davor geführt hatte, hielt er nicht mehr aus.  

"Meine Spieler müssen echte Kerle sein. Also können Homosexuelle bei mir nicht spielen." 
Das Zitat stammt aus dem Jahr 2005 von Otto Baric. Pascal Erlachner war selbst Fußballer, sein Vater auch, er kommt aus dem Fußballermilieu. Er weiß, welche Konsequenzen sein Geständnis mit sich ziehen kann. Er kennt das Umfeld. Aus den Fankurven kommt viel Hass, nicht nur auf ihn, auf jeden. Er kann damit aber mittlerweile besser umgehen. So, wie mit Aussagen, wie die vom früheren österreichischen Nationaltrainer Otto Baric.

Tränen der Erleichterung
Eine Woche nach seinem Outing spielt der FC Zürich gegen Lausanne. Der Schiedsrichter der Partie ist Pascal Erlachner. Die Westschweizer gewinnen 5:1, es sind 4.000 Zuschauer im Stadion anwesend. Erlachner liefert eine tolle Leistung. Und was viele befürcheteten, tritt nicht ein. Es gibt keine auffallende negative Reaktion auf sein Outing. Einige Tränen der Erleichterung kommen beim jungen Schiedsrichter nach dem Match: „Die Reaktionen der Spieler waren top“, sagt Erlachner nach der Partie im Interview mit dem Pay-TV Teleclub. „Chapeau auch an die Zürcher. Trotz der klaren Niederlage haben sie nichts Negatives gesagt und mir die Hand gegeben.“

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(Bild: KMM)



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