An der Eröffnung nahmen zahlreiche Prominente teil, darunter Bundeskanzler Werner Faymann und Vize-Kanzler Josef Pröll. Zwischen den Ansprachen gab es viel Musik aus den Produktionen des heurigen Festspielsommers, etwa von Karol Szymanowski, Wagner und Gershwin.
Fischer würdigt Bregenzer Verantwortliche
Bundespräsident Fischer, der die Bregenzer Festspiele zum sechsten Mal in Folge eröffnete, würdigte in seiner Rede die Philosophie der Bregenzer Verantwortlichen, traditionsreiches Kunst-Bewusstsein mit lebendiger gegenwärtiger Produktion zu verbinden. Damit würden die Bregenzer Festspiele dazu beitragen, den hohen Stellenwert von Kunst und Kultur in Österreich zu festigen und weiterzuentwickeln.
Das Motto "Sinn und Sinnlichkeit" der heurigen Festspiele erscheine auf den ersten Blick "sehr politikfern", in Anlehnung an Friedrich Schillers "Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen" sei es aber "letztlich die Kunst, die Vernunft und Sinnlichkeit versöhnt, den Menschen ästhetisch wie moralisch bildet und damit auch Polis und Politeia, also der Heimat und dem Gemeinwohl, dient." Polis und Politeia zu dienen heiße heute "unsere Demokratie mit Leben zu erfüllen und die Menschenrechte ernst zu nehmen", so das Staatsoberhaupt.
"Eine Zeit düsterer Prognosen"
Festspielpräsident Rhomberg beantwortete die Frage nach der Berechtigung von Festen und Festspielen "in einer Zeit düsterer Prognosen" mit der Feststellung: "Nur eine Konstante der Hoffnung verbleibt unserer Gesellschaft, die Handschrift der Kultur, der Kunst". Die Bregenzer Festspiele seien "ein Erfolgsunternehmen von hoher Qualität und ungebrochenem Publikumszuspruch". Durch die jahrelang entwickelte Bregenzer Opern-Dramaturgie sei es gelungen, "hunderttausende Menschen, welche vorher keinen Zugang zur Welt der Oper hatten, für qualitatives Musiktheater zu begeistern".
Kulturministerin Schmied knüpfte mit ihrer persönlichen Definition von Kulturpolitik an die Ausführungen Rhombergs an: "Mit dem Anspruch, Sinn und Sinnlichkeit gemeinsam zu denken, sind die Bregenzer Festspiele ein Stück Wegbereiter meiner kulturpolitischen Überzeugung", sagte sie. Kultur sei ihrem Verständnis nach ein essenzielles Merkmal einer demokratischen Gesellschaft. Wenn man sich Sorgen über die Bedeutung demokratischer Werte für Teile unserer Jugend mache, so könne die Antwort darauf nur sein, für Toleranz und Offenheit gegenüber den Mitmenschen und für Humanismus einzutreten. Wer aber der Kunst zugetan sei, "wer die Sinnlichkeit kennt, die uns Menschen positiv innewohnt, trägt den Respekt vor den anderen in sich", so Schmied.
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