Genialer Schwindler

Autistischer Teenager narrte britische Luftfahrt

Ausland
19.07.2009 21:00
Ein autistischer Teenager aus Großbritannien hat als selbsterklärter Airline-Tycoon mehr als sechs Monate lang die britische Luftfahrtbranche genarrt. Von seinem mit Flugzeugpostern tapezierten Kinderzimmer aus bluffte der 17-Jährige sich durch Telefon-Konferenzen, erfand Mitarbeiter seines weltweit operierenden Unternehmens "American Global Group" und kreierte sogar eine eigene Website. Nun flog der geniale Schwindel auf.

Der junge Mann, der seinem Vater zufolge unter einer Form des Autismus leidet und eine Vorliebe für Flugzeuge und Flugpläne hat, operierte unter dem Pseudonym "Adam Tait" als Jungunternehmer, dessen Firma eine auf den Kanalinseln stationierte Fluglinie namens "Channel Connect Airways" gründen wolle. Je nach Bedarf würde er Jets und Personal für europäische Billigflüge leasen. Sein Slogan: "35 Länder, 22 Sprachen, ein Team." Per E-Mail und telefonisch informierte er die krisengeschüttelte Branche.

Auf Kosten von Geschäftspartnern ließ sich der junge Mann in den letzten sechs Monaten sogar zu Meetings einfliegen. Unter anderem  traf er sich mit dem Flughafendirektor von Jersey auf der Kanalinsel, von wo aus sein Franchise-Unternehmen ja agieren sollte.

Der junge Hochstapler überzeugte sogar ein Branchenmagazin davon, über seine hochfliegenden Pläne zu berichten. Doch genau dieses wurde ihm jetzt zum Verhängnis. Nachdem das Magazin bereits eine kurze Notiz über den Jungunternehmer veröffentlich hatte, meldete sich dieser wieder bei "Airliner World", aber diesmal als Mitarbeiter "David Rich".

Dort wurde man stutzig und lud den Burschen zu einem Interview-Termin ein und informierte zugleich die Polizei. "Adam Tait" hatte sie zum Flughafen Southend Airport in Essex bestellt. Um das ganze echt erscheinen zu lassen, hatte der 17-Jährige dort sogar ein Flugzeug organisiert. Er hatte den Eigentümern erzählt, er wolle ein 93-sitziges Flugzeug leasen und es an diesem Tag besichtigen. Doch anstatt dem Reporter seine Maschine vorführen zu können, wurde er von der Polizei abgeführt. Mit einer Strafe müsse der junge Mann aber nicht rechnen, hieß es. Er habe kein Gesetz gebrochen.

Der Vater von "Adam Tait" sagte gegenüber britischen Medien, dass sein Sohn aufgrund seiner Krankheit immer wieder "Dinge falsch anpacke". Als er zum Beispiel vom Film "High School Musical" völlig besessen war, buchte er dessen Originalbesetzung für einen Auftritt.

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