Billigflieger in Not
SkyEurope meldet in der Slowakei Insolvenz an
Ein Gericht in Bratislava muss nun innerhalb von 30 Tagen entscheiden, ob es den Restrukturierungsantrag bewilligt. Dann hat das Unternehmen 90 Tage Zeit, einen genauen Plan vorzulegen. Unter Ausschöpfung aller Fristen könnte SkyEurope mit diesem Verfahren bis zu 9,5 Monate Zeit gewinnen, um sich zu sanieren und die Gläubiger zu befriedigen. In dieser Zeit schützen besondere Bestimmungen das Unternehmen, vorerst hat SkyEurope eine bis 25. Oktober (Umstieg auf Winterflugplan) befristete Lizenz.
Wirtschaftstreuhänder lehnte Vermerk ab
Bei den hohen Schulden und einem negativen Eigenkapital von 63,6 Millionen Euro hatte der Wirtschaftsprüfer KMPG den Fortbestand des Unternehmens bezweifelt und die Prüfbestätigung unter den Jahresabschluzss verweigert: Im "Versagungsvermerk" wurde geschrieben, der SkyEurope-Vorstand habe zwar einen Plan aufgestellt, wonach der operative Betrieb aufrechterhalten bleiben könne. Der Plan umfasse aber Maßnahmen zur Überbrückung vorübergehender Liquiditätsengpässe und zur Verbesserung der operativen Erträge, die "die Realisierbarkeit dieses Plans unseres Erachtens nicht in ausreichendem Maß" nachweisen konnten.
Investorensuche gestartet
SkyEurope sucht nun einen Investor. Mit einem Finanzinvestor gebe es bereits Gespräche, sagte Manoudakis. Der bisherige Hauptinvestor York unterstütze die jetzt gewählte Vorgehensweise, von anderen Investoren wisse er dies nicht. SkyEurope will aber weiter in Wien und Warschau an der Börse bleiben und das Konzept als Billigflieger fortführen.
58,1 Mio. Verlust im vergangenen Geschäftsjahr
Am Montag hat SkyEurope auch seinen Geschäftsbericht 2007/08 veröffentlicht. Dieser war wegen des fehlenden KPMG-Prüfvermerks mehrmals verschoben worden. Der Betriebsverlust im Geschäftsjahr (bis Ende September 2008) lag bei 58,1 Millionen Euro. 3,76 Millionen Passagiere wurden befördert, um 13,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Der operative Umsatz stieg um 10,5 Prozent auf 260,9 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter fiel von 927 auf 697.
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