Für den erstangeklagten dreifachen Familienvater waren Geldsorgen der Grund für die Tat gewesen. Er wisse nicht mehr, was in ihn gefahren sei, als er den Raubüberfall verübte, sagte der 34-Jährige. Es sei eine "große Dummheit" gewesen. Er sei damals als Dritter in die Bank gegangen und habe das Geld aus dem Tresor genommen. Er muss sieben Jahre hinter Gitter.
Der Zweitangeklagte gab zu, Initiator des Überfalls gewesen zu sein. Seine Tochter habe operiert werden müssen, wofür er sich 10.000 Euro von anderen Leuten ausgeborgt habe. Als seine Frist zur Rückgabe des Geldes abgelaufen war, sei er mit dem Umbringen bedroht worden.
Staatsanwalt Markus Knapp hatte die Rumänen in seinem Schlussplädoyer als "nicht resozialisierbare Berufstäter" beschrieben. Die Gesellschaft müsse vor derartigen Männern geschützt und potenzielle Nachahmungstäter abgeschreckt werden.
Langes Vorstrafenregister
In der Urteilsverkündung hatte Richter Andreas Mair die massiven Vorstrafen sowie die "kriminaltouristische Handlung" als erschwerend angegeben. Mildernd sei die Geständigkeit und die Sicherstellung eines Teils der Beute gewesen. Am Verhandlungstag waren die drei Bankangestellten als Zeugen vernommen worden.
Überfall auf Osttiroler Bank
Die Tat war am Vormittag des 4. September verübt worden. Mit Gesichtsmasken getarnt hatten die drei Männer die Bankfiliale betreten. Der zweitangeklagte 35-Jährige war laut Anklageschrift über den Kassenpult gesprungen und hatte zwei Bankangestellte in ein Büro gezerrt. Dabei habe er "Überfall, Geld, Tresor, Tresor!" geschrien. Währenddessen habe der dritte, bisher unbekannte Mittäter sie mit einer "Soft-Gun-Pistole" bedroht. Ein Mitarbeiter sei zum Aufsperren des Tresors genötigt worden.
Nach dem Überfall waren die Täter mit einem silberfarbigen Kombi der Marke Audi geflüchtet. Bereits am Nachmittag klickten für den Erstangeklagten die Handschellen. Er war in einem unwegsamen Waldstück bei Abfaltersbach erwischt worden. Zwei Tage später war der zweite Täter festgenommen worden. Er hatte sich mit nassen und verschmutzten Kleidern in den Zug nach Franzensfeste in Südtirol gesetzt. Einem Bahnhofsangestellten in Innichen war er aufgefallen. Dieser alarmierte die Polizei.
Symbolbild
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.