Jogger getötet

Ein Jahr Haft für betrunkenen Schneepflug-Fahrer

Österreich
03.04.2009 14:38
Zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr ist am Freitag jener 27-jährige Serbe am Wiener Straflandesgericht verurteilt worden, der im Februar im betrunkenen Zustand und ohne Führerschein einen Jogger niedergestoßen und tödlich verletzt hatte (siehe krone.tv-Bericht in der Infobox). Der Mann war für seinen Bruder eingesprungen, dessen Tochter gerade Hochzeit feierte, und war dann am Lenkrad eingeschlafen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Der Unfall hatte sich am 23. Februar im Wiener Prater ereignet: Der 27-Jährige war bei Hochzeitsfeierlichkeiten mit seinem Bruder zusammengesessen und hatte offensichtlich auf die neue Ehe angestoßen. Im Zuge dessen nahm er das Diensthandy seines Bruders an sich, der als eigentlicher Schneeräumer auf Abruf bereitstehen musste.

Von vornherein die Absicht, eingehende Aufträge durchzuführen, habe er nicht gehabt, gab der Angeklagte gegenüber dem Richter an. "Ich war ja auch nur leicht bekleidet." Als dann doch ein Auftrag einging, entschloss sich der 27-Jährige, diesen selbst durchzuführen: "Ich wollte meinen Bruder nicht von der Feier wegholen."

"Muss eingeschlafen sein"
Der Mann begann gegen 4.00 Uhr früh in Begleitung seines schlafenden 16-jährigen Neffen mit den Arbeiten. Er sei ebenfalls sehr müde gewesen und habe das Fenster des Fahrzeugs geöffnet, um frische Luft hereinzulassen, berichtete der Angeklagte. Als er sich dann nach getaner Arbeit auf den Weg machte, um das Fahrzeug für den nächsten Einsatz neu zu beladen, ereignete sich der Unfall. "Ich kann mich nur noch erinnern, dass ich das Fenster geschlossen und die Heizung eingeschaltet habe. Dann muss ich eingeschlafen sein", so der Mann.

Fahrer war betrunken
Ein Alkoholtest ergab fast 0,8 Promille. "Wie haben Sie gewusst, wie man das Fahrzeug bedient?", fragte der Richter. "Ich bin noch nie für meinen Bruder eingesprungen. Aber ich habe ihn ein paar Mal begleitet", erklärte der 27-Jährige, der zwar nie eine Fahrausbildung gemacht hatte, aber laut eigenen Angaben "gut Auto fahren" kann.

Ein Zeuge berichtete, er habe gesehen, wie der Schneepflug vor dem Unfall "Stop-and-Go" gefahren sei: Es habe wie eine "Spielerei" gewirkt. Dann sei das Auto mit Vollgas an ihm vorbeigerauscht. Der Angeklagte will aber nur "zwischen 30 und 50 km/h" gefahren sein.

Urteil sofort angenommen
Das Urteil - ein Jahr Freiheitsstrafe sowie die Zahlung von Schmerzens- und Schadensgeld - nahm der 27-Jährige sofort an. Der Staatsanwalt verzichtete ebenfalls auf weitere Rechtsmittel. Somit ist das Urteil rechtskräftig.

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