Schlag gegen Mafia

Zigaretten-“Phantom” im Bezirk Bruck gefasst

Österreich
22.02.2009 16:12
Er verdient mit dem illegalen Zigarettenhandel Milliarden, wird von Ermittlern "Das Phantom" genannt - nun ging unseren Zollfahndern einer der weltweit größten Schmuggler in einer kleinen Gemeinde in Niederösterreich ins Netz! Der verhaftete Deutsche soll 300 Millionen Glimmstängel allein nach Österreich geschleust haben. Beim Staat soll dadurch ein Schaden von mindestens 50 Millionen Euro entstanden sein.

Die Falle hat in einer 1.500-Seelen-Gemeinde im Bezirk Bruck/Leitha zugeschnappt. Beamte der Zollfahndung hatten sich bei einem von der Zigaretten-Mafia angemieteten Gebäude auf die Lauer gelegt. Und das Warten lohnte sich: Für den seit Jahren als "Das Phantom" gejagten Mann klickten die Handschellen. Zudem wurden in der Lagerhalle mehr als zehn Millionen "Tschick" sichergestellt (siehe Bild).

Ehefrau als Komplizin?
Auch mit Hilfe seiner in einer Wiener Steuerberatungskanzlei arbeitenden Ehefrau soll der Verdächtige (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) die 300 Millionen Glimmstängel geschmuggelt haben. Die 60-Jährige ist nun ebenfalls in Haft. "Das ist ein großer Erfolg im Kampf gegen Schmuggel und Steuerhinterziehung", zeigte sich Finanzminister Josef Pröll im "Krone"-Gespräch hoch erfreut.

Nach bisherigen Ermittlungen hat der 40-jährige Wirtschaftsstudent (!) mit mehreren Alias-Namen beste Verbindungen nach Israel, Russland, Slowenien, Holland und Deutschland. Die Verbrecher-Zentrale leitete er aber von Österreich aus. Dank Tipps seiner auf Steuerrecht spezialisierten, um 20 Jahre älteren Ehefrau, hatte er Tarnfirmen gegründet. Die "heiße Ware" konnte er dadurch als Kopiergeräte deklarieren.

Von Christoph Budin, Kronen Zeitung

Symbolbild

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