Risiko 13% höher

Mehr Schlaganfälle nahe Fast-Food-Restaurants

Wissenschaft
20.02.2009 16:33
Das Schlaganfall-Risiko eines Menschen steigt mit der Zahl der Fast-Food-Restaurants in seiner Nachbarschaft. Das ist das alarmierende Ergebnis einer US-Studie, der zufolge Menschen, in deren Wohnviertel viele solche Lokale liegen, ein um 13 Prozent höheres Risiko für einen durch eine Blutung ausgelösten Hirninfarkt haben, als Personen, in deren Umgebung solche Restaurants kaum vorkommen. Eine weitere Untersuchung zeigt zudem, dass Fast Food den Schutzeffekt des Stillens gegen Asthma mindert.

Im Rahmen ihrer Untersuchung berücksichtigten die Forscher der Universität von Michigan in Ann Arbor auch demografische und wirtschaftliche Faktoren der jeweiligen Gegend. "Diese Daten zeigen einen tatsächlichen Zusammenhang", betont der Neurologe Lewis Morgenstern, der die Studie auf einem Fachkongress in San Diego vorstellte. "Aber wir wissen nicht, ob Fast Food das Risiko wegen der Inhaltsstoffe erhöht, oder ob solche Restaurants nur auf ungesunde Wohnviertel hinweisen." In jedem Fall sollten Programme zur Schlaganfall-Vorbeugung sich auf solche Gegenden konzentrieren, sagt Morgenstern.

Fast Food mindert Schutzeffekt des Stillens
Langes Stillen reduziert das Asthma-Risiko von Kindern. Dieser Schutzeffekt der Muttermilch kann allerdings wieder aufgehoben werden, wenn der Nachwuchs im Verlauf der Kindheit zu viel Fast Food isst. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin unter Berufung auf eine aktuelle US-Studie hin.

Die Forscher hatten mehr als 700 Kinder untersucht, von denen 246 unter der chronischen Atemwegserkrankung litten. "Von den Kindern, die mindestens zwölf Wochen gestillt worden waren, bekamen nur diejenigen tatsächlich kein Asthma, die seltener als ein- bis zweimal die Woche oder gar kein Fast Food aßen", berichtet der Lungenfacharzt Dieter Köhler.

Hoher Fett- und Salzgehalt verantwortlich?
Warum Fast Food die Asthma-Neigung erhöhen könne, sei bislang noch nicht genau geklärt: "Vor allem Mangel-Ernährung dürfte eine Folge davon sein, da Obst und Gemüse einfach fehlen, wenn Fast Food im Vordergrund steht." Vermutet werde auch, dass der hohe Fett- und Salzgehalt der Produkte mitverantwortlich sei, erklärt der Professor.

So sei bekannt, dass Kinder bei entsprechend falscher Ernährung zu Übergewicht neigten und dass Übergewicht wiederum ein eigener Risikofaktor für Asthma sei. Bei fettleibigen Erwachsenen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 trete das Atemwegsleiden etwa doppelt so häufig auf. Demgegenüber könnten erwachsene Asthmatiker mit einer salzarmen Ernährung bereits nach wenigen Wochen eine Asthma bedingte Überempfindlichkeit ihrer Bronchien vermindern und die Funktion ihrer Lunge verbessern.

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