"Wenn er noch lebt"
Wissenschaftler wollen Bin Laden entdeckt haben
"Im Ernst, wenn er noch am Leben ist, könnte er sich just in diesem Moment dort aufhalten", erklärte Geografie-Professor Thomas Gillespie in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung zur Studie der Forscher. "Es ist nach wie vor das sicherste Stammesgebiet und das einzige, das die USA bisher nicht mit Hilfe ihrer unbemannten 'Predators' (Drohnen) bombardiert haben."
Die Studie in voller Länge findest du als PDF-Datei in der Infobox!
Verschiedene Faktoren beachtet
Die Gruppe der sieben Geografen stützt ihre Vermutung auf verschiedene Faktoren. Wie es in ihrer Studie heißt, wurden beispielsweise Bin Ladens frühere Aufenthaltsorte, sein kultureller Hintergrund, sein physisches Erscheinungsbild und sein wahrscheinliches Bestreben ins Kalkül gezogen, in einer Region unterzutauchen, in der er möglichst wenig auffällt. Dabei folgten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben der Theorie, dass dieses Ziel mit wachsender Entfernung von der heimischen Umgebung immer schwieriger zu erreichen ist.
Dialyse-Gerät schränkt Bewegungsfreiheit ein
Die Wissenschaftler berücksichtigten ferner unter anderem mit Blick auf Fluchtmöglichkeiten geografische Bedingungen, aber auch Faktoren wie Stromversorgung und die Höhe von Gebäuden. Jene in Parachinar könnten einen Mann von Bin Ladens überdurchschnittlicher Größe beherbergen und verfügten über Elektrizität - unerlässlich, wenn der Al-Kaida-Führer tatsächlich krank und auf ein Dialyse-Gerät angewiesen sei, wie wiederholt spekuliert worden ist.
Forscher-Appell an US-Behörden
Gillespie rief die US-Behörden auf, sich die besagten Gebäude möglichst bald näher anzuschauen - bevor die afghanischen Taliban-Rebellen die Kontrolle über die größere pakistanische Stadt Peshawar erreichten. Bin Laden könne dann dort Unterschlupf suchen und es wäre dann schwerer, ihn zu finden, warnte der Geograf.
Taliban in Afghanistan und Pakistan wieder erstarkt
Die jüngsten Zugeständnisse Pakistans an die Taliban in der Grenzregion zu Afghanistan drohen den Bemühungen der neuen US-Regierung um eine geeinte Front gegenüber den militanten Islamisten einen Rückschlag zu versetzen. Um das Grenzgebiet im Nordwesten zu befrieden, hatte Islamabad die Einführung des islamischen Rechts (Scharia) in Teilen der Region in Aussicht gestellt und damit eine Waffenruhe mit den Taliban im Swat-Tal gefestigt. "Das ist definitiv ein Rückschritt", urteilte der frühere US-Sonderbotschafter in Afghanistan, James Dobbins. Vor sieben Jahren in Afghanistan von der Macht verjagt, gewinnen die Taliban trotz des Militäreinsatzes der USA und der NATO-Verbündeten wieder an Boden.
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