Denn der natürliche Fortpflanzungsprozess bringt mit sich, dass sich die Population der Sandtigerhaie grundsätzlich nur langsam vergrößern kann. Da diese, an und für sich nicht aggressive, Hai-Art aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit dem gefährlicheren Tigerhai oftmals für Übergriffe auf Menschen verantwortlich gemacht und daher massiv reduziert wurde, steht diese Spezies nun aber schon vor dem Aussterben.
Künstliche Uteri
Das wollen Dr. Nick Otway und sein Team aus Port Stephens im australischen Bundesstaat New South Wales durch die Konstruktion von künstlichen Uteri verhindern. Mit diesen will man die befruchteten Hai-Eier voneinander trennen, bevor die sich entwickelnden Jungen übereinander herfallen können. Damit wäre es möglich, innerhalb kürzerer Zeit mehr Sandtigerhaie zu züchten, als dies von der Natur vorgesehen ist.
Schwächung des Gen-Pools?
Der US-Meeresbiologe Tim Tricas steht dem Projekt zwar grundsätzlich positiv gegenüber, warnt aber auch vor den Gefahren. "Jedes Verhalten, das in der Natur entstanden ist, um das Überleben der Nachkommenschaft zu sichern, musste sich gegen alternative Strategien durchsetzen", so Tricas. Wenn man die Lösung der Natur nun umgehe, könnte es etwa zu einer Schwächung des gesamten Gen-Pools kommen. Denn die schwachen Exemplare der Spezies sind bisher bereits im Mutterleib ausgesiebt worden.
Bis das Projekt tatsächlich ins Laufen kommt und kleine Jung-Haie zur Entspannung der Population beitragen können, werden noch einige Jahre vergehen. So lange muss der Sandtigerhai also noch alleine durchhalten...
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