Lindgrünes 'Pickerl'

Ab sofort gilt nur noch die neue Vignette

Österreich
03.02.2009 08:58
Seit Sonntag müssen Autofahrer auf Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich die neue lindgrüne Vignette geklebt haben. Wird man ohne gültiges "Pickerl" im hochrangigen Straßennetz erwischt, wird für Pkw eine Ersatzmaut von 120 Euro fällig, Motorradfahrer zahlen 65 Euro. Begleicht man diese Summe nicht an Ort und Stelle, drohen Geldstrafen von 300 bis 3.000 Euro. Ab sofort erhöht sich auch der Anteil an Agrosprit von fünf auf sieben Prozent. Womit Österreich den höchsten Anteil des Ackertreibstoffes in der EU hat.

Eine Jahresvignette 2009 kostet für Pkw 73,80 Euro, eine 2-Monats-Vignette 22,20 Euro und die 10-Tages-Vignette 7,70 Euro. Für Motorräder kostet die 10-Tages-Vignette 4,40 Euro, die 2-Monats-Vignette 11,10 Euro und die Jahresvignette 29,50 Euro. In Österreich wird die Gebührenpflicht durch sogenannte Mautsheriffs der Asfinag und durch Videokameras kontrolliert.

Vignetten-Klebe-1x1 für alle neuen Autobahn- und Schnellstraßenbenützer:

  • Beim Aufkleben muss die Windschutzscheibe trocken, sauber und fettfrei sein.
  • Die optimale Klebe-Temperatur liegt bei zirka plus fünf Grad. Ist es, kälter, sollte in der Garage geklebt oder vor dem Aufkleben die Scheibe mittels Autoheizung aufgewärmt werden.
  • Am Auto muss die Vignette gut sichtbar auf der Windschutzscheibe angebracht werden (wichtig: Nicht auf Seitenscheiben). Nicht hinter Tönungsstreifen kleben, da sie von außen kontrollierbar sein muss.
  • Auf der Windschutzscheibe sollten gleichzeitig maximal zwei österreichische Vignetten kleben. Ausländische Vignetten dürfen aber dazukommen.

Biospritanteil steigt - Verteuerungen befürchtet
Der Anteil an pflanzlichen Rohstoffen im Dieseltank steigt weiter. Laut ARBÖ und ÖAMTC haben die Mineralölfirmen die Preiserhöhungen im Vorfeld der Erhöhung der Beimischung von fünf auf sieben Prozent ab 1. Februar bereits teilweise vorweggenommen. Bei Clubs verweisen auf die Erfahrungen in der Vergangenheit, wo es teilweise zu "krassen" Preiserhöhungen gekommen sei. Wie auch immer, die Abhängigkeit vom Ausland reduziert der Agrotreibstoff jedenfalls nicht. Rund drei Viertel der agrarischen Rohstoffe für die Biodieselerzeugung kommen vom Weltmarkt, Herkunft größtenteils unbekannt. Eine Möglichkeit, den Österreich-Anteil zu erhöhen, wäre die massive Nutzung von Altfetten, was aber derzeit nur in sehr geringem Ausmaß stattfindet.

Nach einer anfänglichen Euphorie gibt es inzwischen massive Kritik am Verbrennen von Nahrungsmitteln in Autos. Die Agrotreibstoffe gelten als Preistreiber für Lebensmittel und als Auslöser für Regenwaldrodungen. Da der Regenwald ein wichtiger CO2-Speicher ist und die Herstellung von "Biosprit" energieintensiv ist, ist der ökologische Nutzen umstritten.

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