In Deutschland haben erste Kommunen das Sammeln von Altpapier bereits eingestellt, es ist nicht mehr kostendeckend.
Den Grund dafür kennt Robert Speiser, Chef des Altpapier-Unternehmens "Papyrus": "Der Preisverfall ist dramatisch. Im unteren Qualitätsbereich wurden Anfang 2008 noch 70 Euro pro Tonne gezahlt, jetzt nichts mehr. Im höherwertigen Bereich, etwa bei Zeitungspapier, sanken die Preise von 100 auf 40 Euro pro Tonne."
Längerfristige Verträge können retten
Noch habe Kärnten aber eine Galgenfrist, betont Harald Tschabuschnig, Leiter der Umweltabteilung des Landes: "Die Gemeinden sind in Abfallwirtschaftsverbände zusammengeschlossen und die haben großteils längerfristige Verträge. In diesem Fall müssen eben die Abnehmerfirmen den Preisverfall auffangen - etwa durch Zwischenlager."
Laufen Verträge aus und muss neu verhandelt werden, droht den Bürgern aber ein Preisschock.
Kosten muss Bürger auffangen
Kurioser Grund: Die Gebührenhaushalte der Kommunen müssen ausgeglichen sein. Erhält eine Gemeinde oder ein Abfallverband weniger Geld für Altpapier, muss der Bürger das auffangen. Denn die Kosten fürs Sammeln bleiben ja gleich.
Wie dramatisch die Lage ist, erzählt Speiser: "Es fahren kaum noch Schiffe mit Altpapier nach China. Weil die Nachfrage eingebrochen ist, wird dort weniger produziert und auch weniger Verpackung benötigt."
von Fritz Kimeswenger, Kärntner Krone
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