"Es besteht keine Gefahr, da der Defekt außerhalb des nuklearen Bereichs, in einem separaten Gebäude des Kraftwerks aufgetreten ist", sagt Sektionschef Günter Liebel vom Umweltministerium. Das Ministerium sei am Dienstag gegen 16 Uhr von der tschechischen Atomenergiebehörde über den Vorfall informiert worden.
Ursache unbekannt
Das Kraftwerk verfügt über ein Kontroll-Schutzsystem, das aus zunächst unklarer Ursache den Block 2 automatisch vom Netz genommen hat. Am Donnerstag, so Liebel, solle das Kraftwerk wieder ans Netz gehen. Der Vorfall sei zudem nicht meldepflichtig gewesen, die tschechische Behörde habe mit Österreich aber ein "besonders korrektes und gutes Verhältnis" und habe daher über den Defekt berichtet.
"Technisches und ökonomisches Desaster"
Kritischer wird der Vorfall in Oberösterreich gewertet: Das Projekt Temelin werde immer mehr zu einem technischen und ökonomischen Desaster, erklärt der Anti-Atom-Beauftragte des Landes Oberösterreich, Radko Pavlovec. Die Entwicklung in Temelin müsse jenen tschechischen Politikern, die immer lauter nach weiteren Blöcken in Temelin verlangen, eine Warnung sein, bekräftigt Pavlovec.
Experten warnen
Das ständige Hoch- und Runterfahren eines Atommeilers kann Experten zufolge zu einer Gefährdung führen. "Derzeit geben die Betreiber rund 130 Störfälle zu. Doch etwa 70 Pannen wurden vertuscht", ärgert sich Radko Pavlovec über das gefährliche Verwirrspiel. Einmal mehr dürfte eine Turbine defekt sein. Dennoch will Tschechien den Pannenreaktor ausbauen. Und das ohne ordentliche Umweltprüfung, gleichsam gegen geltendes EU-Recht.
Pause wird für Sicherheits-Test genutzt
Die ungeplante Pause im Kraftwerksbetrieb soll nun für einen Sicherheits-Test genutzt werden, der erst für Ende Dezember geplant war. Bis Ende des Jahres werde man dann den Block 2 nicht mehr wegen dieses Tests abschalten müssen, teilte der Sprecher des Kraftwerks, Marek Svitak mit.
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