Skandal in US-Häfn

Mann verliert Penis durch Fleischfresser-Bakterien

Ausland
20.11.2008 16:45
Ins Gefängnis kam Charlie Manning aus dem US-Bundesstaat Washington als – angesichts seines Alters – kerngesunder Mann. Entlassen wurde der 61-Jährige mit zwei schmerzlichen Verlusten: Durch fleischfressende Bakterien verlor Manning nämlich seinen Penis und einen Hoden. Da die Schwere der Erkrankung vom verantwortlichen Gefängnisarzt nicht rechtzeitig erkannt worden war, sprach die zuständige Gefängnisbehörde dem gezeichneten Mann nun Schadenersatz in Höhe von 300.000 US-Dollar zu.

"Es war ein wahrer Albtraum, völlig irreal. Ich wollte das Ganze jetzt nur mehr hinter mich bringen", zeigte sich Manning in einer ersten Stellungnahme gebrochen. Der Mann war wegen schwerer Körperverletzung unter Alkoholeinfluss zu dreizehn Monaten Haft verurteilt worden. Als er hinter Gittern erkrankte, diagnostizierte der Gefängnisarzt fälschlicherweise eine allergische Reaktion auf ein anderes Medikament und unterließ die notwendigen Schritte, um den Penis des Mannes zu retten.

Rasche Entschädigung durch Behörden
Erst später wurde die wahre Ursache für die Beschwerden Mannings eruiert, "nekrotisierende Fasciitis" nämlich. Doch zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät, der Mann verlor seinen Penis und einen Hoden, berichtete die Zeitung "The Seattle Times". Verhältnismäßig rasch sprach nun die Gefängnisbehörde des Staates Washington Manning 300.000 Dollar als Schadenersatz zu. Begründet wurde die Eile damit, dass ein Gang vor Gericht wohl noch teurer geworden wäre.

Großes Schuldbewusstsein ließen die Behörden in ihrer begleitenden Stellungnahme zu dem Fall indes nicht erkennen: "Auch wenn sich die ursprüngliche Diagnose für Mr. Manning als falsch herausgestellt hat, war das kein Ergebnis von schlechter medizinischer Betreuung. Nicht alle Entscheidungen erweisen sich stets als richtig, weder bei einem normalen Arzt noch in einem Gefängnis."

Mehr als die Hälfte der Entschädigung für Anwaltskosten
Von den 300.000 Dollar bleiben dem gezeichneten Manning letztlich übrigens nur 115.000 Dollar übrig: Denn sein Kampf um Gerechtigkeit war nicht billig, den Rest des Geldes muss der 61-Jährige für sämtliche Unkosten im Zusammenhang mit seinem Leidensweg, etwa für Anwaltsrechnungen, auslegen. Immerhin soll er das Geld noch diese Woche erhalten.

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