Bei den Verunglückten handelte es sich um einen 57-jährigen Grazer Unternehmer, seine 32-jährige, in Wien wohnhaft gewesene Tochter sowie deren 39-jährige Cousine aus Graz. An Erfahrenheit habe es dem Piloten nicht gemangelt, so Josef Zöhrer, Geschäftsführer der Steirischen Motorflugunion.
Der 57-Jährige war im Besitz des Berufspilotenscheins, für den rund 200 Flugstunden notwendig seien. Seit rund sieben Jahren sei der Verunglückte sehr häufig mit Flugzeugen der Motosportunion - darunter auch der zweimotorigen Piper Seneca PA 34 - in der Luft gewesen. Zöhrer schließt auch die Witterungsverhältnissen als Unfallursache aus: Zum Zeitpunkt des Unglücks sei Sicht "weit über die Minimumsgrenze hinaus" gegeben gewesen.
Pilot gab keinen Notruf ab
Ob ein technisches Gebrechen zum Absturz geführt hat, versucht die Flugunfallkommission am Absturzort herauszufinden. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die bestellten Sachverständigen "ad hoc" die Ursache entdecken, so Rene Kornberger vom Landeskriminalamt Steiermark. Er rechne damit, dass die Untersuchungen noch längere Zeit dauern werden. Teile des zerstörten Flugzeuges müssten sichergestellt und im Labor untersucht werden. Einen Notruf hat der verunglückte Pilot nicht abgegeben, hieß von der Polizei.
Ein Augenzeuge aus der Gemeinde Zwaring, der auch die Einsatzkräfte verständigte, bestätigte am Montag, dass der Pilot kurz vor der Bruchlandung nochmals versucht habe, die Maschine durchzustarten. Der Mann war auf das Flugzeug aufmerksam geworden, weil es ungewöhnlich tief geflogen sei: "Das Brummen war so laut, da wusste ich, dass etwas nicht stimmt." In der Dunkelheit erkannte der Mann dann das Flugzeug, dass mit hoher Geschwindigkeit in den Kaiserwald stürzte: "Der Aufprall war schrecklich laut, kurz war ein Feuerball zu sehen." Der Augenzeuge ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Aufgrund seiner Beschreibung konnten die Einsatzkräfte die Absturzstelle mitten im Wald rasch finden. Für die drei Insassen kam dennoch jede Hilfe zu spät.
"Es schaut furchtbar aus"
Als die Rettungsmannschaften an der Absturzstelle im Kaiserwald in der Gemeinde Zwaring eintrafen, mussten sie sich erst durch Dickicht zur im Wald gelegenen Absturzstelle durchkämpfen. "Es lagen überall Trümmer herum, nur Teile der Tragflächen waren als solche noch erkennbar", berichtete ein Santitäter. "Es schaut furchtbar aus, vom Flugzeug ist fast nichts mehr zu erkennen", schilderte Rot-Kreuz-Einsatzleiter Peter Rabold. Die Leichen seien verstümmelt gewesen. Ein toter Insasse, der weit ins Dickicht geschleudert worden war und zunächst als vermisst galt, wurde erst nach längerer Suche gefunden.
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