Alles erlogen

McCain-Helferin erfindet Angriff eines Schwarzen

Ausland
28.10.2008 13:04
Ein Überfall auf eine junge McCain-Unterstützerin hat in den letzten Tagen in den USA landesweit für Aufsehen gesorgt: Die Studentin Ashley Todd, die als freiwillige Helferin des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten McCain arbeitet, hatte behauptet, ein Schwarzer habe sie überfallen und ihr ein "B" für Barrack Obama in die Wange geritzt. Jetzt hat sie zugegeben, den Angriff erfunden zu haben. Der 20-Jährigen wird nun Falschaussage vorgeworfen, sie wurde von der Polizei vorrübergehend in Gewahrsam genommen (Foto links).

Die weiße Frau hatte bei der Polizei gemeldet, sie sei am Mittwoch nahe Pittsburgh an einem Geldautomaten von einem "knapp zwei Meter großen Schwarzen" angegriffen worden. Der Mann habe einen McCain-Aufkleber auf ihrem Auto gesehen und ihr daraufhin ein "B" in die Wange geritzt. Der Polizei sagte die Frau, sie habe bei dem Buchstaben an den Vornamen des schwarzen Kandidaten der Demokratischen Partei, Barack Obama, denken müssen. Der in Umfragen führende Obama wäre im Falle eines Wahlsiegs der erste dunkelhäutige US-Präsident.

Die US-Medien hatten daraufhin ausführlich über den Fall berichtet. Zahlreiche Fernsehsender und Internetmedien verbreiteten ein Foto der 20-Jährigen, auf dem sie mit einem Bluterguss am Auge sowie dem eingeritzten "B" zu sehen war. McCain und dessen Vizekandidatin riefen bei dem vermeintlichen Gewaltopfer an und sprachen ihr Mitgefühl aus. Obamas Wahlkampfzentrale gab eine Erklärung heraus, in der sie die Tat verurteilte.

Doch der Polizei fielen Ungereimtheiten in der Geschichte der Frau auf. Die Beamten nehmen an, dass sie sich selber an der Wange verletzt hat. Die Befragte habe sich nicht daran erinnern können, wie der Buchstabe "B" in ihr Gesicht gekommen sei. Demnach hatte die McCain-Unterstützerin in der Vergangenheit bereits psychische Probleme.

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