Alles erlogen
McCain-Helferin erfindet Angriff eines Schwarzen
Die weiße Frau hatte bei der Polizei gemeldet, sie sei am Mittwoch nahe Pittsburgh an einem Geldautomaten von einem "knapp zwei Meter großen Schwarzen" angegriffen worden. Der Mann habe einen McCain-Aufkleber auf ihrem Auto gesehen und ihr daraufhin ein "B" in die Wange geritzt. Der Polizei sagte die Frau, sie habe bei dem Buchstaben an den Vornamen des schwarzen Kandidaten der Demokratischen Partei, Barack Obama, denken müssen. Der in Umfragen führende Obama wäre im Falle eines Wahlsiegs der erste dunkelhäutige US-Präsident.
Die US-Medien hatten daraufhin ausführlich über den Fall berichtet. Zahlreiche Fernsehsender und Internetmedien verbreiteten ein Foto der 20-Jährigen, auf dem sie mit einem Bluterguss am Auge sowie dem eingeritzten "B" zu sehen war. McCain und dessen Vizekandidatin riefen bei dem vermeintlichen Gewaltopfer an und sprachen ihr Mitgefühl aus. Obamas Wahlkampfzentrale gab eine Erklärung heraus, in der sie die Tat verurteilte.
Doch der Polizei fielen Ungereimtheiten in der Geschichte der Frau auf. Die Beamten nehmen an, dass sie sich selber an der Wange verletzt hat. Die Befragte habe sich nicht daran erinnern können, wie der Buchstabe "B" in ihr Gesicht gekommen sei. Demnach hatte die McCain-Unterstützerin in der Vergangenheit bereits psychische Probleme.
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