Marschrichtungen

Nach “Blauer Karte” deutet alles auf Trennung hin

Steiermark
05.10.2008 19:20
Leicht hat man's als Parteifunktionär nicht. Da macht sich's etwa die Steirer-ÖVP einfach, lässt via Urabstimmung über die Marschrichtung entscheiden. Die ist mittlerweile fertig, das Ergebnis soll zwar erst am Montag präsentiert werden, die "Steirerkrone" liefert es schon jetzt frei Haus.

Von den 4.000 Befragten votierten 67,5 Prozent, so ÖVP-Geschäftsführer Bernhard Rinner, für den Gang in die Opposition. 32,5 Prozent für eine Regierungsbeteiligung. Wobei nicht abgefragt worden ist, wie diese Regierung - ob große oder Drei-Parteien-Koalition - ausschauen soll...

Bei SPÖ ist "schwindlig spielen" angesagt
Um einen Begriff aus der Kickersprache zu verwenden: "Schwindlig spielen", ist dafür bei den Roten angesagt. Seit Landeshauptmann Franz Voves - anders als Parteifreund Werner Faymann - für eine Zusammenarbeit im Land die "Blaue Karte" gezogen hat, ist die Partei verwirrt bis konsterniert.

Rot-Blau könnte Partei "zerreißen"
"Es mag stimmen", formuliert ein SPÖ-Obersteirer, "dass die Hochburgen gefallen, rote Wähler eins zu eins zur FPÖ übergelaufen sind. Aber deswegen brauche man nicht so hysterisch werden. Wieso glaubt Voves, mit so einer Überreaktion Überläufer zurückzugewinnen?" Dass Rot-Blau die Partei "zerreißen" könnte, bleibt nicht unausgesprochen...

Vor allem mit welcher Landes-FPÖ er denn arbeiten wolle? Die gebe es in der Steiermark (noch) nicht einmal im Landtag. Gewählt worden ist der HC Strache. Nicht etwa Gerhard Kurzmann, der nobel zurückhaltende steirische Blauenchef.

Kräftigstes Plus für die Orangen
Und wenn Voves jetzt schon auf Mehrheitssuche ist: Am kräftigsten im Plus in der Steiermark wären eigentlich die Orangen mit Jörg Haider und Gerald Grosz. Ohne Wahlkarten, die werden erst am Montag zugeschlagen, beträgt der BZÖ-Zuwachs immerhin 10,3 %; die FPÖ dagegen hat ja "nur" um 7,3 Prozent zugelegt.

"Wie man in den Wald hinein ruft..."
Dass solche Vorstöße dem ohnehin sehr angespannten Verhältnis zwischen Franz Voves und Hermann Schützenhöfer nicht zuträglich sind, versteht sich. In der ÖVP bemüht man bereits das Sprichwort: "Wie man in den Wald hinein ruft..." Was wiederum nix Gutes für die Zukunft im Land bedeutet.

von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"

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