Giganten-Heirat

Mega-Bankenfusion in Deutschland

Ausland
01.09.2008 12:53
In Deutschland geht am Montag eine teure Megafusion der beiden Banken Dresdner Bank und Commerzbank über die Bühne: Der Zusammenschluss der zweitgrößten deutschen Bank mit der maroden Dresdner wird fast 10 Milliarden Euro kosten - und rund 9.000 Arbeitsplätze, die werden nämlich im Zuge der Zusammenlegung eingespart.

Am Sonntagabend hatten die Konzerne die spektakuläre Fusion bekannt gegeben. Der Zusammenschluss zählt zu den größten Hochzeiten unter Finanzkonzernen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. 2001 hatte die Allianz die Dresdner Bank für fast 24 Milliarden Euro gekauft, jetzt gibt sie die Tochter für weit weniger als die Hälfte an die Commerzbank ab, wird aber größter Aktionär der neuen Bank. Im Zuge der Fusion sollen mehr als 13 Prozent der insgesamt 67.000 Stellen beider Banken "sozialverträglich" abgebaut werden.

Laut Commerzbank sollen 6.500 Stellen in Deutschland wegfallen, 2.500 im Ausland. Rund 70 Prozent des geplanten Stellenabbaus entfalle auf "Abwicklungs-, Steuerungs- und Produktionseinheiten sowie das Investmentbanking", teilte die Commerzbank mit. Die Gewerkschaft ver.di erklärte, der Commerzbank-Vorstand habe betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2011 ausgeschlossen.

Auch das Filialnetz wird verkleinert. Laut Allianz soll es künftig nur 1.200 Filialen geben. Gegenwärtig verfügt die Commerzbank über knapp 750 Zweigstellen in Deutschland, bei der Dresdner Bank sind es 1.080. Damit würden mehr als 600 Filialen wegfallen.

Rätseln um Postenbesetzungen
Details zu dem Zusammenschluss wollen Commerzbank, Dresdner Bank und Allianz am Montag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt bekannt geben. Die "Frankfurter Rundschau" berichtet, die neue Großbank aus Dresdner und Commerzbank solle zwei gleichberechtigte Aufsichtsratschefs bekommen. Neben dem amtierenden Klaus-Peter Müller solle auch Allianz-Chef Michael Diekmann den Posten bekleiden.

Der jetzige Chef der Dresdner Bank, Herbert Walter, solle nach der Fusion Vorstandsmitglied der Commerzbank werden, berichtete die Zeitung weiter. Der 55-jährige Walter leitet die Dresdner Bank seit 2003. Für welches Ressort er zuständig sein solle, stehe noch nicht fest. "In Finanzkreisen wird jedoch erwartet, dass er die Integration der beiden Institute vorantreiben soll", heißt es weiter.

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