"Eine Bombe"

Ex-Sprecher des Weißen Hauses übt heftige Kritik

Ausland
29.05.2008 10:58
Schwere Vorwürfe aus dem innersten Kreis: Der frühere Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, hat US- Präsident George W. Bush in einem Buch vorgeworfen, die Öffentlichkeit vor dem Irak-Krieg in die Irre geführt zu haben. McClellan bezichtige Bush zwar nicht direkt der Lüge, hielt ihm aber vor, "die Krise so gemanagt zu haben, dass so gut wie garantiert war, dass der Krieg als einzige machbare Möglichkeit übrig blieb". US-Medien sprachen von einer "Bombe", die direkt auf Bush ziele und dem designierten republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain schaden könne.

In dem Kapitel "Selling the War" (Den Krieg verkaufen) schreibt der Ex-Sprecher laut Medienangaben, hohe Mitarbeiter der Bush-Regierung hätten im Sommer 2002 eine Strategie erarbeitet, "um den Krieg aggressiv zu verkaufen". Dabei sei es auch darum gegangen, Informationen im Interesse des Präsidenten "zu manipulieren". In einer Bilanz McClellans, der das Weiße Haus 2006 verließ, heißt es: "Der Irak-Krieg war nicht notwendig."

"Zauberer" Dick Cheney
Eine entscheide Rolle in der Kampagne habe dabei laut McClellan auch Vizepräsident Dick Cheney gespielt. Er beschreibt Cheney als einen "Zauberer", der die Politik hinter den Kulissen lenkt und dabei keine "Fingerabdrücke" hinterlässt.

Das 341-Seiten-Buch "What Happend: Inside the Bush White House and Washington's Culture of Deception" soll am kommenden Montag in die Buchläden kommen. Das Weiße Haus reagierte zunächst nicht auf die Vorwürfe. Kritiker verwiesen im US-Fernsehen jedoch darauf, dass McCellan während seiner Zeit im Weißen Haus niemals Widerspruch gegen die Bush-Politik angemeldet habe.

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