Airborne bestätigt:

Berüchtigter Söldner-Boss zweimal in Wr. Neustadt

Österreich
14.04.2016 16:57

In Österreich können berüchtigte Ex-Söldner unbehelligt shoppen: Gleich zweimal hat Erik Prince, der Gründer der Blackwater-Privatarmee, in Wiener Neustadt einen Flugzeugbauer besucht, bestätigt nun der Firmenchef. Brisant: An diesem Unternehmen sind auch die Stadt Wien und die Republik Österreich indirekt beteiligt.

"Herr Prince ist nie als Auftraggeber aufgefallen, er war zweimal bei uns in Wiener Neustadt und hat sich die Flugzeuge angesehen", erzählt Wolfgang Grumeth, Chief Executive Officer von Airborne Technologies, über die Besuche des Ex-Söldners und Ex-CIA-Mitglieds Erik Prince (46) im niederösterreichischen Unternehmen.

Gründete berüchtigte Blackwater-Truppe
Der im US-Bundesstaat Michigan geborene frühere Navy-SEAL gründete die weltweit bekannte Blackwater-Truppe, die nach einem Massaker an Zivilisten im Irak Imageprobleme hatte und sich seit 2009 unter einem neuen Eigentümer Academi nennt.

Bei Airborne Technologies durfte der Top-Waffenexperte jedenfalls in aller Ruhe Hightech-Flugzeuge begutachten, erinnert sich Wolfgang Grumeth: "Herr Prince war jeweils ein, zwei Stunden für die Firma FSG aus Hongkong bei uns. Unsere 'Thrush'-Flugzeuge sollten zur Pipeline-Überwachung in Kenia genutzt werden. Dafür gab's auch eine Exportgenehmigung."

Die Frage, ob er nicht misstrauisch wurde, dass ein Ex-Söldner zwei angeblich rein zivile Flugzeuge inspiziert, beantwortet der Airborne-Chef so: "Hätte ich den Auftrag ablehnen sollen? Wir liefern ja keine Kampfflugzeuge, sondern auch Maschinen für die Luftarchäologie."

"Zivile Maschinen" mit Cockpit-Panzerung?
So ganz "zivil" ist die Nutzung der "Thrush 510" aber dann doch nicht immer: Im Firmenprospekt wird auch die Panzerung von Cockpit und Flugzeugschnauze eindeutig beworben (Bild unten).

Für jene Unternehmen, die viel Geld bei Airborne Technologies investiert haben, ist der Söldner-Krimi nun doch etwas unangenehm. So kündigte die über die Firma Athena beteiligte Wirtschaftsagentur der Stadt Wien eine Untersuchung an. Fest stehe schon jetzt: Die Investoren hätten vom Deal nichts gewusst. Airborne-Technologies-Chef Grumeth: "Ich verstehe ja, dass unsere Anteilhaber da sehr sensibel sind. Aber wir lernen dazu."

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