"Organisierte Form"

Millionenbetrug mit Kindergeld für EU-Ausländer

Ausland
30.05.2017 08:58

In Deutschland orten die Behörden einen organisierten Betrug beim Kindergeld für im EU-Ausland lebende Kinder: In wenigen Jahren habe sich die Anzahl an Beziehern verfünffacht. Ein Schaden von mehreren Hundert Millionen Euro werde befürchtet.

Wie die "Bild"-Zeitung am Dienstag berichtete, gehe die deutsche Regierung von einem "Missbrauch in organisierter Form" aus - viele EU-Ausländer würden zu Unrecht Kindergeld für den in der Heimat lebenden Nachwuchs kassieren. Diese Erkenntnis habe man aus Stichproben und Überprüfungen gewonnen, wird das Finanzministerium zitiert.

CDU fordert Kürzung der Bezüge
Allein im Vorjahr wurde laut Ministerium in Deutschland Kindergeld für 168.400 Minderjährige im EU-Ausland beantragt und dafür 537 Millionen Euro ausgegeben. Das seien fünfmal mehr Begünstigte als noch im Jahr 2010. Nun fordert die CDU, dass die Bezüge von Kindergeld auf die Höhe im Heimatland gekürzt werden. "Offensichtlicher Sozialmissbrauch muss unterbunden werden können", äußerte sich Herbert Reul, Vorsitzender der CDU/CSU-Abgeordneten im EU-Parlament. Die EU-Kommission würde sonst Missbrauch Tür und Tor öffnen. Diese hatte Pläne der großen Koalition in Berlin, das Kindergeld zu kürzen, in der Vergangenheit zu Fall gebracht.

Wirbel um Mindestsicherung für EU-Ausländer in Wien
Auch in Wien ließ die hohe Anzahl von Mindestsicherungsbeziehern aus dem EU-Ausland kürzlich die Wogen hochgehen. Wie die "Krone" berichtete, hat sich diese Zahl von 2010 bis 2015 verdreifacht - nur die Hälfte der Bezieher der Mindestsicherung sind Österreicher.

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